Luzern Golf Club, Sonnenberg (1903–1914)
Der bekannte Golfprofessional Mr. James Tabor verliess vor kurzem, so berichtet der Dundee Courier am Freitag, den 3. April 1903, St. Andrews in Richtung Kontinent, um in Luzern einen neuen Golfplatz auszulegen. Die letzten drei Jahre war er für den Golfplatz in Zürich zuständig, noch vor seiner Heimkehr im letzten Herbst plante er den neuen Neunlochplatz in Luzern. Bis zum Ende dieser Saison (1903) wird er sich für letzteren Platz verantwortlich zeigen.
Kurze Zeit später, nämlich am 26. Juni 1903, wurde der Lucerne Golf Club gegründet. Er richtete sich hauptsächlich an englische und amerikanische Touristen. Auf dem Sonnenberg wurde ein 9-Loch-Platz eröffnet. The Royal & Ancient Game of Golf beschrieb den Platz als «romantisch, malerisch und einzigartig». Doch wegen des engen und teilweise steilen Geländes schien eine dauerhafte Perspektive für den Golfsport an diesem Ort oberhalb von Kriens schon bald zum Scheitern verurteilt.
Der Grossfürst Michael von Russland, ein begeisterter Golfer, war erster Präsident des Golfclubs Luzern. Im August 1904 wurde berichtet, dass der Club im September eine Schweizer Meisterschaft abhalten würde. Anmeldungen sollten an den Sekretär, Herrn S. Herbert Marsh, Hotel Sonnenburg, geschickt werden. Die Luzerner Meisterschaft wurde durchgeführt und im September 1905 erneut ausgetragen.
In Nisbet's Golf Year Book von 1912 findet sich folgende eindrucksvolle Beschreibung des Platzes: «Der Hauptsitz des Clubs ist in Luzern. Der Platz befindet sich in einer schönen und beherrschenden Lage, mit Blick auf den Vierwaldstättersee und die Alpen, die den See von der Rigi im Osten bis zum Pilatus im Westen umgeben. Der Platz selbst ist ausgesprochen sportlich und etwa 2500 Yards lang, wobei das längste Loch über 500 Yards und das kürzeste etwa 170 Yards lang ist. Die Lage des Platzes ist sehr hügelig und der Rasen ausgezeichnet. Die Grüns sind immer in gutem Zustand, auch in Zeiten der Trockenheit».
Durch den 1. Weltkrieg und den damit verbundenen Besuchermangel fand das Golfspiel auf dem Sonnenberg ein vorzeitiges Ende. Die Fairways wurden umgewandelt und als Ackerland genutzt, während das einst luxuriöse Hotel Sonnenberg für Internierte aus Frankreich und Belgien verwendet wurde.
Im Jahr 1921 wurde der Golfsport in Luzern auf dem Dietschiberg wieder aufgenommen. Der zunächst auf 9 Löchern angelegte Platz wurde später auf 18 Löcher erweitert und beherbergt heute den Lucerne Golf Club.
Weitere nicht mehr existierende Golfplätze der Schweiz
- Axenstein, Golf Club (1925–1939)
- Axenfels Golf Club (1906–1939)
- Basel, Golf Club, St. Louis (1926–1939)
- Basel, Golf Club, Lörzbachmühle (1947–1964)
- Bern Golf Club, Gurten (1934–1958)
- Davos Golf Club (1927–1961)
- Engelberg Golfclub (1923–1929)
- Flims Golf Club (1920–1948)
- Genève Golf Club, Charmilles (1898–1908)
- Genève Golf Club, Plan-les-Ouates (1908–1914)
- Genève Golf Club, Onex (1922–1974)
- Gstaad Golf Club (1928–1939)
- Interlaken Golf Club (1904–1915)
- Lac de Joux (1907–1911)
- Les Rasses Golf Club, Ste. Croix (1903–1940)
- Lugano Golf Club, Pazzallo (1909–1914)
- Maloja Golf Club (1891–1939)
- Neuchâtel Golf Club (1904–1914)
- Neuchâtel Golf Club, Pierre-à-Bot (1928–1975)
- Salines de Bex Golf Club (1925–1933)
- San Gian Golf Club, St. Moritz (1904–1914 und 1927–1940)
- St. Moritz Golf Club (1891–1897)
- Thun Golf Club (1899–1914)
- Thunersee, Golf Club (1923–1940)
- Trümmelbach, Golf Club, Lauterbrunnental (1963–1970)
- Villars-Palace Golf Club (1922–1967)
- Vitznau, Park Hotel (1903–1905)
- Vitznau-Buochs (1921–1929)