Die Geschichte des Golflehrer Verbandes
Martin Hodler (Inputs von Gavin Healey, Ronnie Zimmermann, Mario Caligari und Marcel Meier)
Die «Association Suisse des Professeurs de Golf» (ASPG), der Verband Schweizerischer Golflehrer, wurde 1943 gegründet. Damals war die Aktivität eines Golflehrers noch kein offiziell anerkannter Beruf, der eine gesicherte Lebensgrundlage ermöglichte. Über die Jahre hat sich die ASPG zu einer professionell geführten Organisation entwickelt und heisst seit Ende der Neunzigerjahre Swiss PGA.
Seit ihrer Gründung standen folgende Aktivitäten im Vordergrund: Die kontinuierliche Verbesserung der Ausbildung der Teaching Pros, die Organisation von mit Preisgeldern dotierten Turnieren – insbesondere auch für die Teaching Pros – und die Unterstützung der Playing Pros auf den verschiedenen Profi-Touren. Die heutige dreijährige Ausbildung der Schweizer Teaching Pros, in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Hochschule für Sport in Magglingen und mit Jugend + Sport, wird mit einem eidgenössischen Fachdiplom abgeschlossen.
Ein Rückblick
Die ASPG wurde am 10. Januar 1943 in Bern ins Leben gerufen, d.h. mehr als 40 Jahre nach der Gründung der Association Suisse de Golf (ASG). Die ASPG war die fünftälteste nationale Golflehrer-Organisation nach dem Vorbild der in England 1901 gegründeten Professional Golfers Association (PGA).
Anwesende anlässlich der Gründungsversammlung der ASPG:
Robert Lanz (Zumikon-Zürich), Georges Grisoni (Lausanne), Egidio Miloda und sein Bruder Amédéo Miloda (Ascona-Locarno), Ernest Costaz (Genf), Otto Schöpfer (Samaden-Genf), Guillaume Barras und Géo Barras (Crans s/Sierre). Raymond Martel (Genf) wurde vertreten durch Ernest Costaz und Victor Galli (Schinznach) durch Robert Lanz.
Die Ziele des Verbandes
Der neue Verband hatte es sich zum Ziel gesetzt, den Golfsport in der Schweiz zu fördern, die Interessen der professionellen Golfspieler zu unterstützen, Turniere und Begegnungen unter den Mitgliedern zu organisieren und die Mitglieder auszubilden.
Seit jeher standen deshalb die folgenden Hauptaktivitäten im Vordergrund:
- Die ständige Verbesserung der Ausbildung der in der Schweiz tätigen Teaching Pros.
- Die Organisation von mit Preisgeldern dotierten Turnieren, insbesondere für die Teaching Pros.
- Die Unterstützung der Playing Pros auf den verschiedenen Profi-Touren.
Heute haben sich die Hauptaufgaben des Verbandes kaum verändert:
- Unterstützung und Beratung der Mitglieder.
- Ausbildung zum qualifizierten Teaching Pro.
- Weiterbildung.
- Organisation von Turnieren und Meisterschaften für die Professionals.
Nach einem kurzen Rückblick in die Vergangenheit gehen wir auf diese drei Hauptaktivitäten der ASPG/Swiss PGA während der letzten 8 Jahrzehnte ein.
Die Anfänge
Georges Grisoni aus Lausanne übernahm 1943 als Präsident den Vorsitz des Vorstandes, Géo Barras (Crans-sur-Sierre) amtete als Sekretär und Raymond Martel (Genf) als Kassier. Der technische Ausschuss wurde von Robert Lanz (Zürich-Zumikon) präsidiert. Diesem Ausschuss gehörten ferner Guillaume Barras (Crans), Egidio Miloda (Ascona) und Ernest Costaz (Genf) an.
Georges Grisoni, der die Initiative zur Gründung des Verbands ergriffen hatte, wurde beauftragt, «den Schweizerischen Golfverband über die Gründung der ASPG in Kenntnis zu setzen und ihm einige Exemplare der Statuten zukommen zu lassen» (Protokoll 1943).
Im Verlauf der ASG-Generalversammlung vom 6. Juli 1946, die in Crans-sur-Sierre stattfand, verkündete Gabriel Chauvet (ASG-Präsident 1945-1952) die offizielle Anerkennung des Verbandes Schweizerischer Golflehrer durch die ASG. Noch im gleichen Jahr beschloss die ASPG, Wilhelm S. Merian als Vertreter der ASG den Ehrenvorsitz zu verleihen. Im Oktober des gleichen Jahres trat Robert Lanz die Nachfolge des zurückgetretenen Präsidenten Georges Grisoni an.
Das Problem der ausländischen Golflehrer
Eines der ersten Probleme, dem es sich zuzuwenden galt, war die Ausländerfrage: «Nach Anstellung mehrerer ausländischer Golflehrer und der Gefahr, dass diese uns unsere Ämter streitig machen könnten, wird innerhalb des Verbandes beraten, wie man sich in dieser Situation verhalten sollte.» (Protokoll 1945). Die ASG argumentierte, «dass es nichts dagegen einzuwenden gäbe, wenn ein ausländischer Golflehrer in einem Kurort engagiert wird; schon aus dem Grund, weil es in der Schweiz nicht genügend Golflehrer gibt»!
1946 gehörten dem Verband Schweizerischer Golflehrer fünf Ausländer und 18 Schweizer an. 1947 wurde der Beschluss gefasst, dass «ausländische Golflehrer, die länger als zehn Jahre in der Schweiz ansässig sind, zwar als aktive Mitglieder aufgenommen werden können, jedoch nicht dem Vorstand angehören dürfen» (Protokoll, 1947). Ferner sei noch bemerkt, dass ausländische Golflehrer nicht das Recht hatten, an den Schweizer Meisterschaften der Professionals teilzunehmen.
Während der 1961 in Bad Ragaz abgehaltenen Generalversammlung unter dem Vorsitz von Dölf Dieter (er hatte vier Jahre zuvor die Nachfolge von Robert Lanz angetreten) wurde die Aufnahmefrist auf drei Jahre reduziert. «Ausländische Golflehrer bezahlen ihren Beitrag an die ASPG genauso wie ihre Schweizer Kollegen und erteilen wie diese Gratisunterricht an Jugendliche. Der Vorstand hat daher beschlossen, hinsichtlich dieser Gruppe die Statuten zu ändern.» (Protokoll 1961)
Weitere Themen betrafen:
- den Preis des Unterrichts (er belief sich 1947 auf 7 Franken für 55 Minuten),
- den wöchentlichen freien Tag für die Golflehrer,
- die Ausbildung (was 1958 zur Einführung einer Prüfung führte),
- die Teilnahme von Ausländern an regionalen Meisterschaften, die 1965 genehmigt wurde,
- den Unterricht an Jugendliche, der gemäss der Statuten gratis sein musste.
1965 arbeiteten 17 ausländische Golflehrer von insgesamt etwa 50 Golflehrern, inkl. Assistenten, in der Schweiz.
Auch bei den Pro Shops wurde damals auf die Landeszugehörigkeit geachtet: «Georges Grisoni hat den Verband darum gebeten, dass er von den Clubs verlangt, dass die Head Pros, die den Verkauf von Material und Golfartikeln vornehmen dürfen, Schweizer Staatsbürger sein müssen.» (Protokoll 1955). Tatsächlich hatten danach nur Schweizer Pros das Recht, Pro Shops zu führen, bis die ASG in den Siebzigerjahren unter dem Vorsitz von Mariangelo Carmine beschloss, diese Vorschrift aufzuheben.
Die Ausbildung der Swiss PGA
Die Swiss PGA hat seit jeher zum Ziel, allen Golfspielenden und allen am Golf Interessierten die Werte dieses Sports zu vermitteln und ihr Spielniveau zu verbessern.
Diese Ziele hatten schon die ersten ASPG-Offiziellen, als sie 1950 den ersten Weiterbildungskurs in Montreux organisierten. Die Grundstimmung war dabei, dass man nur von den Besten etwas lernen kann. Deshalb hatte man damals den bekannten Golfexperten aus England, Bill Cox, nach Montreux eingeladen. Diese Tradition hat der Verband bis zum heutigen Tag aufrechterhalten. Golf-Gurus wie John Jacobs, Bob Tosky, Jim Flick, Peter Kostis, David Leadbetter, Mike Hebron, Gary Wiren, Pia Nilsson, Lynn Marriott, Martin Hall, Hank Hany wurden jeweils zur Weiterbildung der in der Schweiz arbeitenden Teaching Pros eingeladen.
Die interne Ausbildung der Swiss PGA hat sich über die Jahre der Entwicklung des Golfsports angepasst. 1989 stimmte die Generalversammlung der Swiss PGA unter dem Namen Strategie 1990 einem neuen Ausbildungskonzept zu. Das Ziel war, neben der Lehre in den Clubs, den angehenden Golflehrerinnen und Golflehrer weitere Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten. Um dies zu erreichen, wurde eine Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Hochschule für Sport in Magglingen EHSM und mit Jugend + Sport, dem grössten Sportförderungsprogramm in der Schweiz, in die Wege geleitet. Dadurch hat sich der Golfsport in der Schweizer Sportwelt gut vernetzt, was zu einer weiteren, markanten Verbesserung der Aus- und Weiterbildung innerhalb der Swiss PGA geführt hat.
- Die Ausbildung der Teaching Pros bestand nun aus der dreijährigen Lehre im Club, überwacht durch einen ausgebildeten Pro und die Möglichkeit in Magglingen die «Höhere Fachprüfung für Sportartenlehrer mit eidgenössischem Diplom» zu bestehen. Dieses Diplom gilt als eidgenössischer Berufsfachausweis. Es wurde 2010 zum ersten Mal an Mitglieder der Swiss PGA verliehen.
Innerhalb von ASG/Swiss Golf besteht zudem heute noch die Möglichkeit für die Mitglieder der Swiss PGA, den Titel «Swiss Golf Trainer A» zu erwerben.
Die Swiss PGA bemüht sich, ihre Mitglieder kontinuierlich zu fördern. Die Confederation of Professional Golf (CPG) (vormals PGA of Europe), deren Mitglied die Swiss PGA ist, stellt sicher, dass das Ausbildungsprogramm regelmässig von neutraler Stelle kontrolliert und beurteilt wird. Die Ausbildungsstruktur zeigt zudem die Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen auf den verschiedenen Ausbildungsebenen.
Kaderbildung – Leiterkurs J+S
Vier spezielle dreitägige Einführungskurse für Swiss PGA Pros hat die ASG organisiert.
Seit 2010 gibt es im Frühling und im Herbst je einen fünftägigen J+S-Leiterkurs. Er ist offen für ausgebildete Pros und für «Amateure», die bereit und motiviert sind, in der Juniorenförderung ihres Golfclubs mitzuhelfen.
Die Ausbildungsstruktur besteht aus drei Stufen. Die Lehrlinge der Swiss PGA besuchen im Rahmen der dreijährigen Lehre alle Module der Grundausbildung sowie der Weiterbildung 1 und 2.
Ein (noch) zu wenig ausgenütztes Potential
Was Teaching Pros als Vermittler von technischem Können aber auch von Life Skills in der Nachwuchsförderung leisten könn(t)en.
Ein kurzer Rückblick
1981 beklagte sich der damalige ASG-Junioren-Captain Rolf Hausamman in der Ausgabe Nr. 5 von «Golf& Country», dem offiziellen Magazin der ASG und der ASPG, dass unter den rund 1000 Juniorinnen und Junioren in der Schweiz nur je ein halbes Dutzend Boys und Girls dem Nationalkader angehören und an internationalen Wettkämpfen teilnehmen, dies obschon die meisten Clubs über eine Juniorensektion verfügten.
In der darauffolgenden Nummer von «Golf & Country» antwortete Yves Hofstetter, langjähriger Spitzenspieler und danach ASG-Junioren-Captain, in klaren Worten (die wir hier zusammenfassen): «In einem kleinen Land wie die Schweiz ist das Reservoir an Nachwuchsspielern gezwungenermassen limitiert. Um im Spitzensport zu reüssieren, muss ein Kind schon mit 7 oder 8 Jahren mit viel Disziplin zahlreiche Trainingseinheiten absolvieren und Motivation, Reife und Charakter zeigen. Dazu kommen die Forderungen an die Teaching Pros der Clubs, die neben technischen und pädagogischen Fähigkeiten auch einen grossen persönlichen Einsatz leisten müssen. Aber die pädagogische Ausbildung fehlte (damals, Anm. d. Red.) und die ASPG und ASG täten gut daran, eine gemeinsame Lösung für die Nachwuchsförderung zu finden.»
Wie sieht es heute aus?
Einerseits steht in der Strategie von Swiss Golf 2020 – 2024 unter dem Titel «Neue Golfer» folgendes Ziel: Wir wollen mehr Juniorinnen und Junioren, mehr Familien und ganz generell mehr golfende Menschen in der Schweiz.
Andererseits ist die Swiss PGA bereit, alles zu unternehmen, um hier ihren Beitrag zu leisten. Sie ist sich bewusst, dass sie zum Erreichen dieses Zieles eine wesentliche Rolle spielen kann, unter der Bedingung, dass der Ausbildungsstand ihrer Mitglieder das geforderte Niveau garantiert.
Golfspielen hat einen nicht zu unterschätzende Preis, zumindest wenn man sich für den Beitritt in einen Club entscheidet. Der Entscheid, Golf zu spielen, muss deshalb für die Betroffenen einen Mehrwert bringen. Dies sowohl für die Eltern, die die Kosten tragen, als auch für die Kinder.
Wenn die Eltern realisieren, dass sie der wettkampfmässig betriebene Golfsport in der Erziehung ihrer Kinder zu fairen, leistungswilligen, sozialkompetenten Mitgliedern unserer Gesellschaft unterstützen kann, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich dem Golfsport zuwenden, der auch ihnen gesunde Bewegung, Entspannung und interessante soziale Kontakte bietet. Voraussetzung ist natürlich, dass das Golfspiel für die Kinder attraktiv, spannend und unterhaltsam gestaltet wird. Der Gewinn für die Kinder ist der Plausch, gemeinsam mit anderen etwas zu erleben und sich gegenseitig zu messen.
Damit würde nicht nur der notwendige Golfnachwuchs sichergestellt, sondern auch die Basis zum Auffinden von Talenten, die in Zukunft die Schweiz auf höchster Ebene erfolgreich vertreten können, erweitert. Letzteres ist ebenfalls ein strategisches Ziel von Swiss Golf.
Wie in diesem Kapitel beschrieben, ist die Aus- und Weiterbildung der Swiss PGA heute auf einem sehr hohen und soliden Niveau angelangt. Mit anderen Worten sind unsere Teaching Pros bestens geeignet, mit der Unterstützung der jeweiligen Clubs, eine wichtige Rolle in der Nachwuchsförderung zu spielen. Die Teaching Pros müssen, zusammen mit den Eltern, bei den Kindern die Freude an der sportlichen Herausforderung wecken und gleichzeitig «Life Skills» vermitteln. Dabei ist wichtig, dass betreffend der Leistung nicht der absolute Wert, sondern die individuelle Leistungssteigerung im Mittelpunkt stehen muss. Unter dem Motto «Sport als Lebensschule» soll jedes Kind versuchen, «aus den eigenen Möglichkeiten das Beste herauszuholen».
Durch wettkampfmässig betriebenem Golfsport zu erwerbende «Life skills»
- Siege massvoll und demütig geniessen.
- Niederlagen mit Zuversicht meistern und nicht aufgeben.
- Sich hohe Ziele setzen und das Glücksgefühl bei deren Erreichen erleben.
- Leistung als positives und motivierendes Lebensprinzip anerkennen.
- Aus Talenten ein Maximum herausholen.
- Den Wert von Fairplay erkennen, Regelbeachtung, korrektem Benehmen und Teamgeist.
- Sich selbst und seine eigenen Grenzen kennen lernen.
- Durch ständiges an sich arbeiten zum angestrebten Erfolg kommen.
- Gegnerinnen/Gegner sind nicht da, um besiegt zu werden, sondern um sich selber zu verbessern.
- Einen gesunden Lebensstil pflegen.
Voraussetzung dazu ist, dass die Golfclubs die Arbeit der Teaching Pros (speziell das Juniorentraining) unterstützen. Diesbezüglich könnte Swiss Golf hilfreich sein. Sollte die oder der Teaching Pro die oder der beste Spieler im Club sein, würde das seine/ihre Autorität, sowohl gegenüber den Jugendlichen als auch gegenüber den Eltern nicht unwesentlich untermauern.
«Golf ist ein idealer, erzieherischer Wettkampfsport»
- Golf kann praktisch zu jeder Tages- und Jahreszeit (auch indoor) gespielt werden.
- Die erbrachte Leistung im Wettkampf oder Training auf dem Platz kann jederzeit (ohne Hilfsmittel) gemessen werden. Das Handicap-System gestattet nicht nur die absolute Leistung, sondern die individuelle Leistungssteigerung zu messen.
- Im grundsätzlich als Einzelsport betriebenen Wettkampf kann auch der Teamgeist eine Rolle spielen (u.a. Wettkämpfe im Doppel, Teamwettkämpfe, Interclubs, Europa- und Weltmeisterschaften).
- Golf fördert den Kontakt zwischen den Generationen und den Geschlechtern (junge und alte Menschen, Frauen und Männer messen sich dank dem Handicap-System mit gleich langen Spiessen und spielen oft sogar im selben Flight oder Team).
- Im Golfsport kann (wenn gewünscht) zumindest auf Amateurstufe absolute Spitzenklasse erreicht werden, ohne die Ausbildung (Schule, Lehre, Universität) zu vernachlässigen.
- «Last but not least» beinhaltet der Golfsport nur ein geringes Verletzungsrisiko und ist von Doping praktisch vollständig verschont.
Die Vorstellungen des 2023 gewählten Swiss PGA Präsidenten Gavin Healey
Gavin Healey, unter anderem Assistent von Jan Blomqvist, dem Erfolgscoach der Schweizer Playing Pros in den Neunzigerjahren und Coach von Julien Clément (3. am European Masters in Crans 2008), hat klare Vorstellungen über die Anforderungen an die Mitglieder der Swiss PGA.
Er sieht bezüglich der Stellung innerhalb der Swiss PGA nicht wie bis anhin die Unterscheidung Playing und Teaching Pro, sondern die folgende hierarchische Struktur:
- Top Pro: Ein kompletter Golfprofessional muss wettkampfmässig herausragende Leistungen erbringen, gleichzeitig didaktisch und bezüglich Technik und Strategie des Golfspiels über herausragende Fähigkeiten verfügen und sich zudem bewusst sein, dass er/sie im Sinne einer Erzieherin oder eines Erziehers (unterstützend für die Eltern) eine wesentliche Rolle spielen kann. Dabei geht es um die sogenannten Life Skills, die primär wettkampfmässig zu erlangen sind, sowie um den «Spirit of the Game», der unseren Sport auszeichnet.
Anmerkung: Die Bedeutung der «Life Skills» 1:1 erleben kann man nur im Wettkampf. Deshalb müssen die Teaching Pros den Sport auch wettkampfmässig betreiben. - Der «Assistant Professional», der unter der Leitung seines Headpros den Unterricht in dessen Sinne durchführt.
- Der Golflehrling, der sich als guter Amateur entschliesst, Golfprofessional zu werden und bereit ist, die umfassende Ausbildung (siehe oben) mit letzter Konsequenz auf sich zu nehmen.
- Der Playing Pro, der ausschliesslich durch die Teilnahme an Profi-Turnieren versucht, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Das Ziel der Swiss PGA ist es, die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen, dass in der Schweiz möglichst viele sogenannte Top Pros zur Verfügung stehen. In diesem Sinne hat Gavin Healey schon vor einigen Jahren konkrete Massnahmen ergriffen: Er hat 2017 die Serie von «Montagsturnieren» für Frauen und Männer der Swiss PGA und sogar weiterer an einer Teilnahme interessierter Golf Pros in Leben gerufen, ständig weiterentwickelt und zum Erfolg gebracht.
Er hat damit folgende Ziele im Auge gehabt:
- Die Schweizer Golflehrerinnen und -lehren dazu zu animieren, sich im Wettkampf konsequent weiterzuentwickeln und sie einer Top-Position in der Swiss PGA Hierarchie im Wettkampfbereich näherzubringen.
- Den Teilnehmenden die Gelegenheit zu geben, mit dem Event an einem Tag, das heisst mit geringen Kosten (ohne Übernachtung), gleichzeitig mit der Verbesserung ihrer Wettkampfspielpraxis etwas Geld zu verdienen. 2023 betrug das durch Sponsoring zur Verfügung stehende Preisgeld mindestens 10’000 Franken pro Turnier. Es wurden 10 Events durchgeführt.
Um diese Turnierserie attraktiv zu bestalten, hat Gavin Healey zwei kreative Neuerungen eingeführt:
- Entgegen den gängigen Regeln im Golfsport führt er die Turniere nicht mit den üblichen Kategorien (Frauen, Senioren, Aktive), sondern als ein einziges Turnier mit nur einem Klassement durch. Die Frauen spielen von blau, die Senioren von gelb und die Aktiven von weiss. Preisgeld erhalten diejenigen mit den besten Brutto-Resultaten, unabhängig ob Dame, Senior oder Aktiver. Anmerkung: 2021 haben Annika Sörenstam und Henrik Stenson im Rahmen der DP World Tour diese Art Mixed-Turnier eingeführt. Gavin liess sie wissen, dass dies in der Schweiz schon seit 2017 praktiziert wird. Daraufhin wurde er an diesen DP World Tour Event 2022 eingeladen.
- Zusammen mit einer spezialisierten Firma (Golf Genius) hat Gavin Healey eine «Lise-scoring-App», mit der der Verlauf des Turniers am TV-Screen im Clubhaus und auf dem iPhone eines jeden Teilnehmenden zeitnah verfolgt werden kann. Unmittelbar nach Beendigung eines Loches geben die Spielerin und/oder der Spieler ihr Score mittels iPhone ein.
Diese Art Turnier hat wesentlich zur guten Stimmung währen den Events und zum Zusammenhalt innerhalb der Swiss PGA geführt.
Die von Gavin Healey initiierte und nun als Präsident weiter angestrebte Verbesserung des Niveaus unserer Golflehrerinnen und -lehrer wird natürlich innerhalb der Swiss PGA Konsequenzen haben:
- Die Anforderungen für das Erlernen und Ausüben des Berufs eines Teaching Pros muss angehoben werden.
- Die Ausbildung in allen Bereichen (spielerische Fähigkeit, didaktischer Bereich, Technik und Strategie des Golfspiels und in allererster Linie das notwendige Know-how im erzieherischen Bereich unserer Jugend) muss wenn nötig ergänzt oder angepasst werden.
Das heutige Anforderungsprofil:
- Mindestalter: 18 Jahre
- Handicap maximal 4,4 für Herren und 6,4 für Frauen
- Erfolgreich bestandener «Playing Ability Test» (1.2.)
- Englischkenntnisse: Niveau 1st Certificate
- Schweizer Staatsbürgerschaft oder Aufenthaltsbewilligung B/C
- Ausbildungsvertrag mit einem Golfclub
- Abgeschlossene Berufslehre oder abgeschlossene Höhere Schule
muss in folgendem Sinne erweitert werden:
- Echte Passion für den Golfsport verspüren, über das Geldverdienen hinaus. Die spielerischen Fähigkeiten sind von grosser Bedeutung!
- Bedingungslose Akzeptanz des vom Royal & Ancient Golfclub of St. Andrews herausgegebenen Code of Conduct.
- Die Etikette befolgen: Man grüsst Leute, die man kreuzt, trägt keine Kopfbedeckung im Restaurant und kleidet sich vorschriftskonform.
- Während des Golfunterrichts ist man voll konzentriert. Keine Ablenkungen, kein Handy, kein Rauchen.
Die Unterstützung der Playing Pros
Eines der Ziele, sowohl der Swiss PGA als auch von Swiss Golf, war und ist es immer noch, die Schweizer Playing Pros (Frauen und Männer) möglichst optimal zu unterstützen.
Nicht zuletzt aus diesem Grund hat Swiss Golf 1991 die Swiss Golf Foundation (SGF) gegründet. Die SGF verfolgt, neben der generellen Entwicklung des Golfsports in der Schweiz, die Förderung des Spitzensports, das heisst der Playing Pros und der besten Amateurinnen und Amateure durch eine auf Sponsoring basierende Unterstützung. Diese Massnahme sollte dazu beitragen, den Golfsport in unserem Land populärer zu machen und vom Image einer «Freizeitbeschäftigung der Oberschicht» zu befreien, hin zu einem auch wettkampfmässig zu betreibenden Sport für möglichst viele.
Damit wurden die Playing Pros sowohl finanziell als auch durch erstklassiges professionelles Coaching (zu Beginn der Neunzigerjahre durch den erfahrenen, international erfolgreichen, schwedischen Coach Jan Blomquist) unterstützt. Das Resultat war offensichtlich: nach kurzer Zeit waren bereits vier Schweizer auf der höchsten europäischen Profi-Stufe im Einsatz: Régine Lautens, André Bossert, Paolo Quirici und Steve Rey.
Die heutige Swiss PGA (2024)
Das Leitbild
Wir führen unseren Verband nach folgenden Grundsätzen und Zielen:
- Die Swiss PGA ist der führende, dienstleistungsorientierte Verband der Golf-Professionals in der Schweiz.
- Die Swiss PGA versteht sich gleichzeitig als Dienstleister, Interessensvertreter und Organisator für seine Mitglieder.
- Wir wollen unsere Teaching und Playing Members auf ihrem Weg zum «Best Professional» ganzheitlich ausbilden, fördern, unterstützen und begleiten.
- Die Swiss PGA versteht sich als Teil der gesamten Golfszene in der Schweiz. Als Fachverband will die Swiss PGA ihren Beitrag zur weiteren Entwicklung des Golfsports insgesamt leisten. Dies kann wirkungsvoll nur im Netzwerk und in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und Vereinigungen geschehen.
- Die Swiss PGA versteht sich als eine Marke mit der Verpflichtung zu «Qualität, Professionalität und Fachberatung auf höchstem Niveau».
- Die Swiss PGA versteht sich als Einheit, die den «Spirit of the Game» vorlebt und seine Aufgaben und Verantwortung mit Passion wahrnimmt.
Die Swiss PGA ist stolz darauf, von ihrem Dachverband der «Confederation of Professional Golf» für das 3-jährige fundierte Ausbildungsprogramm (eine der Kernkompetenzen) mit dem «Gold-Level» (höchste Anerkennung in Europa) zertifiziert zu sein.
Weiterhin organisiert die Swiss PGA sechs Weiterbildungstage, für die international bekannte Referenten verpflichtet werden. Die Swiss PGA ist bestrebt, den Weiterbildungslevel der Mitglieder auf einem hohen Niveau zu halten.
Die Mitglieder der Swiss PGA setzen alles daran, ihr Wissen allen interessierten Amateuren weiterzugeben, um die Freude am Golfsport zu vertiefen und ihr persönliches Spiel zu verbessern.
Ganz nach dem Motto: «GROWING THE GAME»
Zahlen und Fakten (2023)
- Anzahl Frauen: 46
- Anzahl Männer: 364
- Budget (2024): CHF 475’000
- Anzahl Weiterbildungskurse pro Jahr: rund 20 inklusive Webinars/online Weiterbildungen
- 2 Absolventen «Höhere Fachprüfung» und 22 Absolventen «Eidgenössische Berufsprüfung» für Sportartenschulleitende.
- Anzahl Mitglieder mit Auszeichnung «Swiss Golf Trainer A»: 54
- «Trainer Leistungssport»: 12
- «Trainer Spitzensport»: 8
- Anzahl Turniere für Playing Pros und Pros generell: 13 nationale Events
Die Präsidenten der Swiss PGA seit 1943:
- Georges Grisoni
- Robert Lanz
- Ronald Tingley
- Denis Maina
- Theo Charpiè
- Bruno Lagger
- Volker Krajewski
- Bruno Griss
- Keith Marriott
- Gavin Healey
Die Generalsekretäre der Swiss PGA
- Marco Scopetta
- Herr Blattmann
- André Glauser von... bis 2009
- Peter Schwager/Peter Schweiger ab 2009
- Irene Oberländer ab 2015
- Richard Heath ab 2021
- Ronnie Zimmermann ab 2023
Die Ausbildungschefs der Swiss PGA
- Mario Caligari
- Bruno Griss
- Andrea Mantoan
- Steve Rey
- Patrick Kressig
- Nikki Baer
- Patrick Kressig
Mehrfache Schweizermeister der Swiss PGA (Strokeplay)
- Robert Lanz
- Gion Barras
- Otto Schöpfer
- Amadeo Miloda
- Ronald Tingley
- Franco Salmina
- Karim Baradie
- Paolo Quirici
- Steve Rey
- André Bossert
- …
Was leicht vergessen wird
- Die Teilnahme von Robert Lanz (ex Präsident Swiss PGA) am US Masters
- Die Teilnahme von Maurice Bembridge (jahrelanges Mitglied der Swiss PGA und heute deren Ehrenmitglied am US Masters und and verschiedenen Ryder Cups.
Egalisierung des Platzrekordes mit 64 Schlägen am Masters 1974 in der letzten Runde. 9. Im Gesamtklassement. - André Bossert ist das einzige Mitglied der Swiss PGA, das ein Turnier der European Tour (heute DP World Tour) gewonnen hat.
- Sergio Garcia ist der Einzige, der als Mitglied der Swiss PGA das Masters in Augusta gewonnen hat.
- Stéphane Barras das erste Mitglied der Swiss PGA war, das mit dem Buch «La Différence» einen Bestseller geschrieben hat.
Gemäss dem US-Magazin «Golf Digest» im Jahr 2020 wurden die Swiss PGA Mitglieder Marion Caligaris und Stephane Barras als zwei der besten 75 Golflehrer ausserhalb der USA gelistet.
- Dass in der Präsidialzeit von Volker Krajewski (2005 - 2011) die Mitglieder der PGA die Möglichkeit bekamen, in Magglingen die «Höhere Fachprüfung für Sportartenlehrer mit eidgenössischem Diplom» zu bestehen. Dieses Diplom gilt als eidgenössischer Berufsfachausweis. Es wurde 2010 zum ersten Mal an Mitglieder der Swiss PGA verliehen.
- Roger Barras (gest.) ist das einzige Mitglied der Swiss PGA, das das Swiss Open gewonnen hat …. als Caddie!