Die 2000er Jahre bis heute
Das befürchtete Computer-Chaos beim Jahrtausendwechsel blieb dank der Nachbesserung von Computern und Software aus. Wladimir Putin wurde Ende März 2000 offiziell zum Nachfolger von Boris Jelzin als russischer Präsident gewählt, und der amerikanische Richter Edward Korman genehmigte den Vergleich in der Sammelklage von Überlebenden des Holocaust gegen die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse. Die beiden Banken zahlten 1,25 Milliarden Dollar zur Abgeltung aller Forderungen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges.
2001 gilt deshalb im Rückblick als Katastrophenjahr, dies speziell auch wegen den Terroranschlägen vom 11. September in den USA. Dazu kam das Grounding der einst so stolzen Swissair, der Amoklauf im Kantonsparlament von Zug und der Brand im Gotthard-Strassentunnel.
Allen diesen Umständen zum Trotz ging der Boom beim Bau neuer Golfplätze fast unverändert weiter. Zwischen 2000 und 2008 kamen nochmals 24 Clubs neu zum Verband. Interessanterweise startete fast die Hälfte mit 9-Loch-Anlagen. Die meisten davon sind bei 9 Löchern geblieben.
Als erster Golfplatz im neuen Jahrtausend eröffnete die Migros-Anlage in Waldkirch im Mai 2000. Auch hier ging es für schweizerische Verhältnisse schnell. Die Migros Genossenschaft Ostschweiz hatte im April 1997 mit elf Grundeigentümern Pachtverträge für 84 Hektar Land unterzeichnet. Die Baubewilligung lag bereits im September 1998 vor. Die 27-Loch-Anlage in der Ostschweiz kostete insgesamt 18,5 Millionen Franken. Schon fünf Jahre später starteten die Pläne für weitere 9 Löcher. Diese konnten im Mai 2008 eingeweiht werden.
Im August 2000 eröffnete, ebenfalls in der Ostschweiz, der Golfclub Lipperswil seine Anlage. Hier dauerte die Vorgeschichte deutlich länger. Mit 68 Ja- gegen 18 Nein- Stimmen genehmigte die Gemeindeversammlung von Lipperswil 1994 die nötige Umzonung. Die Baubewilligung lag seit Februar 1996 vor. Sie musste allerdings mehrmals verlängert werden. «Die Finanzierung wurde zum Hindernislauf mit wechselnden Investoren, abspringenden Banken und inakzeptablen Verträgen», schrieb die NZZ, noch bevor die ersten Bälle neben dem Vergnügungspark Connyland durch die Luft flogen.
Vier weitere Neumitglieder im Katastrophenjahr 2001
Im Katastrophenjahr 2001 schlossen sich nochmals vier Clubs dem Verband an. Gerre Losone ergänzte als dritte Anlage, neben den beiden Traditionsclubs Ascona und Lugano, das Golfangebot im Tessin.
Der Golfclub Lägern startete im Migros Golfpark Otelfingen bei Baden seine Aktivitäten. Dies mit einem grossen Vorteil: Otelfingen ist der einzige Schweizer Golfplatz mit einer eigenen S-Bahnstation. Nicht zuletzt dank der schnellen Verbindung von und nach Zürich, gehören die insgesamt 30 Spielbahnen zu den meistfrequentierten der Schweiz. Otelfingen ist übrigens auch der einzige Golfpark, den die Migros zum grössten Teil auf eigenem Land betreibt. Sie konnte 70 Prozent der benötigten Fläche einer Tochterfirma der Coop abkaufen; 30 Prozent sind gepachtet.
Ebenfalls 2001 stiessen die beiden Clubs Thunersee und Vuissens zum Verband. In Vuissens mussten die Promotoren wegen zwei Beschwerden bis vor das Bundesgericht. Das lange Verfahren hat sich gelohnt. Oberhalb von Yverdon entstand rund um das kleine Schloss Vuissens ein echtes Golfjuwel mit 18 Spielbahnen.
100 Jahre ASG
Im Juli 2002 feierte der Schweizerische Golfverband seinen 100. Geburtstag mit einem grossen Fest. Dies unter anderem mit einer Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee und einem Golfturnier auf dem Luzerner Dietschiberg, direkt oberhalb des Gründungsortes. «Ich denke, dass wir in fünf Jahren bei höchstens 100 Klubs angelangt sein werden», sagte Christian Grand, seit 1997 Präsident des Schweizerischen Golfverbandes, damals gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Der zweitägige Anlass wurde durch den ASG-Vizepräsidenten Louis Balthasar organisiert. Das Budget betrug 650’000 Franken. Den von den Teilnehmenden verlangten Unkostenbeitrag von 100 Franken bezeichnete Louis Balthasar als «erzieherisch». Das Jubiläumsbuch zum runden Geburtstag des Verbandes haben alle Mitglieder der ASG-Clubs dafür gratis erhalten.
Kurzplätze gefragt
In den Folgejahren zeigte sich erstmals ein deutlicher Trend zu kürzeren, sprich billigeren und «schneller zu bespielenden» 9-Loch-Anlagen. Auf einem Grundstück des Klosters Fahr entstand der 9-Loch-Platz des Golfclub Unterengstringen. Er profitierte unter anderem von der Nähe zur Stadt Zürich. Kurz danach folgte der Winterberg Golf Club, zwischen Winterthur und Zürich ebenfalls sehr gut gelegen.
Der Golfclub Rastenmoos bei Luzern begann mit bloss sechs Golflöchern, dies nachdem ursprünglich ganz gross geplant worden war. «Erste Abschläge im Sommer 1996», titelte damals die Lokalzeitung zu einem geplanten 18-Loch-Parcours. Erst vier Jahre später flogen auf dem Golfplatz Rastenmoos bei Neuenkirch die ersten Bälle. Ab 1. August 1996 waren sechs Löcher offiziell spielbereit. Wichtig war der Ausbau auf neun Spielbahnen im Jahr 2003. «Damit konnten wir dem Schweizerischen Golfverband beitreten und unseren Mitgliedern ein passendes Angebot zur Verfügung stellen», sagte Initiant Martin Bütschi später dazu.
Praktisch zur gleichen Zeit kamen mit den Golfclubs Matterhorn, Klosters, Brigels und Heidiland vier weitere 9-Loch-Anlagen zur damaligen ASG. Sie sollten das touristische Angebot im Sommer ergänzen.
Es ging weiter: Die Clubs in Rheinfelden, Weid Hauenstein und Fricktal schlossen sich 2007/2008 dem Verband an. Alle drei richteten sich klar nach den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung: Vergleichsweise einfache, zugängliche und günstige Angebote für zügige Runden auf nur neun Spielbahnen.
Kurz davor eröffnete der Grossverteiler Migros nochmals zwei grosse Golfparks, einen nahe bei Bern (Moossee 2003) und drei Jahre später einen weiteren, nahe bei Sursee im Kanton Luzern (Oberkirch 2006). Neben den klassischen 18-Loch-Angeboten setzte die Migros weiterhin auch auf einfachere Kurzplätze für Einsteiger. Zum Golfpark Moossee gehören neben der 18-Loch-Anlage auch ein 6-Loch- und ein 9-Loch-Parcours. In Oberkirch wurden die ursprünglichen sechs Löcher später zu einem 9-Loch-Turnierplatz ausgebaut.
2004 kam mit Kyburg endlich der langersehnte Club in der Nähe von Zürich «auf den Markt». Jungunternehmer Daniel Weber übernahm ein bewilligtes Projekt und kaufte im Oktober 2002 den Gutshof Rossberg. Im darauffolgenden Februar erfolgte der Spatenstich. Dank der sehr guten Lage zwischen Zürich und Winterthur war Kyburg von Beginn an wirtschaftlich rentabel. «Bereits vor der Eröffnung hatten wir 400 Mitglieder. Viele davon aus der Stadt Zürich», sagte Daniel Weber im Juni 2004 gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Für den Eintrittspreis von 22’000 Franken konnten die Mitglieder in Kyburg spielen, gleichzeitig aber auch die Anlage von Golf Sempach kostenlos benutzen. Die Idee mit einer Mitgliedschaft verschiedene Plätze spielen zu können, war geboren. Der Beginn von «ClubGolf».
Vier neue Clubs
2008 war bekanntlich auch das Jahr der grossen Finanzkrise. Am 15. September brach die amerikanischen Bank Lehman Brothers zusammen. UBS, die weltweit grösste Vermögensverwalterin, geriet selbst in einen Liquiditätsengpass und musste einen Monat später durch die Schweizer Regierung und die Nationalbank mit insgesamt 60 Milliarden Franken gerettet werden. Schon ein Jahr später musste die Regierung erneut eingreifen, um der UBS aus der Patsche zu helfen. Die Bank stimmte zu, der amerikanischen Justiz Namen und Daten von Tausenden der Steuerhinterziehung verdächtigter Kunden zur Verfügung zu stellen. Eine Intervention, die den Anfang vom Ende des Schweizer Bankgeheimnisses markierte.
Inmitten dieser von Finanzproblemen überschatteten Zeit sorgte der Golf Club Luzern für Schlagzeilen, weil er für die Sanierung des Platzes auf dem Dietschiberg 80’000 Franken aus dem Lottofonds des Kantons Luzerns zugesprochen erhielt. Nach einem kurzen «Shitstorm» verzichtete der Club unter dem damaligen Präsidenten und Alt-Regierungsrat Ueli Fässler auf den Beitrag. Trotzdem waren die Golfenden ungewollt Thema an der Luzerner Fasnacht.
Nach dem «Sturm»: Verträge mit ASGI und Migros
Das rasant gewachsene Angebot an neuen Spielmöglichkeiten hatte für die bestehenden Clubs Konsequenzen. So schrieb der damalige ASG-Präsident Martin Kessler in seinem Jahresbericht 2005: «Noch vor nicht so langer Zeit hatten viele Clubs Wartelisten und konnten der Nachfrage nach Beitrittsgesuchen nicht voll nachkommen. Aufgrund des veränderten wirtschaftlichen Umfeldes – und weil viele jüngere Golfer keine Mitgliedschaft in einem Club suchen und lieber hier und dort auf Greenfee-Basis spielen – hat sich in den letzten zwei Jahren die Situation relativ rasch verändert. Viele ASG-Clubs suchen heute Mitglieder und fragen sich, ob sie morgen noch genügend neue Mitglieder finden, die mit der Eintrittsgebühr die künftigen Ersatzinvestitionen finanzieren werden.» Sinngemäss die gleichen Worte standen übrigens auch ein Jahr später im Jahresbericht 2006.
2007 lancierte der Vorstand eine eigene ASG-Lizenz als klare Konkurrenz zur ASGI. «Die Meinungsumfrage bei den ASG-Clubs ergab, dass eine gute Mehrheit das Projekt unterstützt», hiess es dazu zunächst im präsidialen Bericht 2007. Doch es kam bekanntlich anders: «Es sind lange und teils heftige Diskussionen geführt worden», sagte der 2008 frisch gewählte Verbandspräsident Louis Balthasar im Interview mit «GolfSuisse». «Unsere Mitglieder haben sich in verschiedene Lager gespalten.» Nach intensiven Verhandlungen präsentierte der Verband kurz vor der Delegiertenversammlung 2008 einen Vertrag mit der ASGI und den Verantwortlichen der neu geschaffenen Migros GolfCard. Statt eine eigene Lizenz herauszugeben, bekam die ASG jeweils 65 Franken Mitgliedergebühr, gleichviel wie die Clubspieler an den Verband zahlten. Die beiden Organisationen verpflichteten sich zudem, für jedes Mitglied weitere 65 Franken «zu Gunsten der gesamten Schweizer Golfszene» zu investieren. «Damit will der Dachverband des Schweizer Golfsports einem möglichen Wildwuchs von Organisationen im Public Golf Vorschub leisten», heisst es in der offiziellen Medienmitteilung. Gemeint war wohl eher, dass ein Wildwuchs verhindert werden sollte.
Für ASGI-Generalsekretär Pascal Germanier war die fünf Jahre gültige Vereinbarung «ein grosser Moment». «Beide Parteien haben ihre Positionen überdacht, sind auf aufeinander zugegangen und haben einen bedeutsamen Konsens erreicht», war sein Kommentar.
«Im ersten Jahr meiner Präsidentschaft war ein grosses Ziel, das ‘Schiff ASG’ nach dem Sturm wieder in ruhigere Gewässer zu führen», schrieb Louis Balthasar später in seinem Jahresbericht. «Wir sind ein Sportverband und die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass wir im Vorstand keine Vereinspolitiker sind. Ruhe war also dieses Jahr angesagt, und Rückbesinnung auf unsere Kompetenzen als Sportverband und als Hauswart der ‘Maison du Golf’.» Der Verband war inzwischen auf umgerechnet 10 Vollzeitstellen angewachsen. Das Jahresbudget lag bei 4,5 Millionen Franken.
Gleichwohl wurden 2008 gleichzeitig drei neue Clubs in die ASG aufgenommen. Der relativ kurze Platz von Axenstein schaffte es beim zweiten Versuch. Dazu kamen die 18-Loch-Anlage in Sagogn bei Flims und der Golfclub Fricktal im Kanton Aargau, der 2004 mit sechs Löchern begann und 2007 auf das «Mindestmass» von neun Spielbahnen ausgebaut wurde. Erst 2011 konnte mit dem Basler Club Laufental wieder ein zusätzliches Verbandsmitglied begrüsst werden. Wichtiges Detail: Ganze 17 Jahre lang hatte Albert Schmidlin für seinen Lebenstraum in Zwingen gekämpft.
Eine Flut von Magazinen
Die Euphorie schien damals unbegrenzt: André Glauser, Geschäftsführer der Swiss PGA und Pressechef der ASG, sagte 2004 gegenüber der «Berner Zeitung»: «100 Golfclubs wird es dereinst sicher geben, vielleicht gar 120, denn im Mittelland und im Raum Zürich gibt es noch Bedarf.»
Den Bedarf hat Glauser im Nachhinein richtig eingeschätzt. Der Kampf um den begrenzten Boden wurde allerdings unterschätzt. Ausser der 9-Loch-Anlage von Augwil im Jahr 2013 entstand danach kein weiterer Golfplatz in der Nähe der Wirtschaftsmetropole Zürich.
Die temporäre Euphorie zeigte sich damals nicht nur auf dem Rasen, sondern auch bei den Golfpublikationen. Die Handelszeitung listete im August 2004 nicht weniger als acht verschiedene Titel in der Deutsch- und Westschweiz auf. Dies bei ungefähr 60’000 aktiven Golferinnen und Golfern. Das Magazin «Bilanz» präsentierte zum ersten Mal die Handicaps der golfspielenden Wirtschaftsprominenz.
Hier die «historische» Übersicht von 2004, samt Kurzkommentar von Piero Schäfer, der selbst für verschiedene Medien über den Golfsport schrieb, unter anderem als früherer Chefredaktor von «GolfSuisse».
- «GolfSuisse»: Nachdem der Verband sich finanziell engagiert hat, bezüglich Auflage die klare Nummer 1. Erstaunlich viel Promotionsbeiträge. Austauschbar geworden.
- «Golf & Country»: Redaktionell gut betreut. Viel Eigenleistung. Starker Schweiz-Bezug. Interessante Kooperation mit «Golf Digest» (USA), was exklusive Berichte ermöglichte.
- «Drive»: Optisch die schönste deutschsprachige Golf-Zeitschrift der Schweiz. Klares Inhaltskonzept, konsequente, leserfreundliche Struktur.
- «Golf Magazin»: Weiteres Me-too-Produkt. Nach bescheidenem Beginn bereits etwas besser. Einzige Golfzeitschrift, regelmässig mit Cartoon Deckblatt. Auflage ohne Wemf-Beglaubigung.
- «Golf Lifestyle»: Journalistisch ungenügend. Viele Fotos, wenig Text, Redaktion und Promotion kaum unterscheidbar.
- «News in One»: Die einzige Schweizer Golfzeitschrift, die detailliert aus den Clubs berichtet und damit eine Innovation darstellt. Leider stümperhaft und billig umgesetzt. Auflage ohne Wemf-Beglaubigung.
- «Golf Events»: In der Romandie ziemlich stark verbreitet. Ausgesprochener Promotionscharakter mit zahlreichen Reisereportagen. Verbreitung unklar. Keine Wemf-Beglaubigung.
- «Golfers&Co»: Die edelste Golfzeitschrift des Landes mit nobler Anmutung und interessanten, internationalen Autoren. Auflage ohne Wemf- Beglaubigung.
Aufgrund wirtschaftlicher Probleme haben von diesen acht Publikationen nur drei überlebt. Das offizielle Verbandsmagazin heisst seit 2021 «Swiss Golf».
2010 gab es einen ersten Versuch mit «Golfers Only» gleichzeitig Print, Online und TV abzudecken. Ex-Miss Schweiz Jennifer Ann Gerber moderierte das TV-Magazin des Schweizer Sportfernsehens. Trotz professionellem Ansatz hielt sich «Golfers Only» nur zwei Jahre und schrieb einen Verlust von rund 400’000 Franken.
Siehe Kapitel «Schweizer Golf Magazine».
Die ASG mit eigener Homepage
Das offizielle Verbandsmagazin «GolfSuisse» meldete in der ersten Ausgabe 2000 unter anderem wörtlich: «Seit kurzem bietet die ASG auf Internet (sic!) neue Dienstleistungen und Services an. Es genügt, www.swissgolfnetwork.ch einzugeben, um davon zu profitieren.»
Die beiden Entwickler, die Informatikerin Sarah Roberts und der damalige Clubdirektor von Payerne, Stephane Rapin, schrieben weiter: «Nach der Präsentation des Systems anlässlich der Delegiertenversammlung vom 30. Januar 1999 hat es bloss einige Monate gedauert, um das Konzept umzusetzen. Dies, nachdem man vorher mehrere Jahre über eine Entwicklung eines Informationssystems für die ASG diskutiert hatte. Vorher war die Realisation stets an den hohen Kosten gescheitert. Dank neuer Technologie konnte das Projekt in Rekordzeit und zu konkurrenzfähigen Preisen umgesetzt werden. Bisher sind knapp die Hälfte aller Schweizer Golf Clubs dem System angeschlossen.»
Nachfolgeregelung im ASG-Sekretariat
Der Vorstand der ASG beschäftigte sich in dieser Zeit intensiv mit der Nachfolge des langjährigen Generalsekretärs Johnny Storjohann. Dieser begann seine Tätigkeit für den Schweizer Golfsport 1981 mit einer 50-Prozent-Stelle und endete 30 Jahre später als Chef eines stattlichen Büros in Epalinges. Während eines Vierteljahrhunderts arbeitete der frühere Spitzenamateur als Generalsekretär nicht nur für die ASG, sondern auch für den europäischen Golfverband EGA äusserst erfolgreich. Sein Rücktritt stand altershalber bevor. Für seine enormen Verdienste beim Ausbau der ASG wurde Johnny Storjohann nach seinem Rücktritt Ehrenmitglied des Verbandes und damit stimmberechtigt an den Delegiertenversammlungen.
Angeschlossene Vereinigungen
Gemäss den aktuellen Statuten sind folgende Organisationen stimmberechtigte Mitglieder bei Swiss Golf: «Golfclubs, Public Golf Organisationen, angeschlossene Vereinigungen, Driving Ranges, Pitch & Putts, Indoor-Anlagen, Ehrenpräsidenten, Ehrenmitglieder sowie Vorstandsmitglieder.»
Zwischen 1998 und 2022 sind, neben den Clubs, insgesamt 15 angeschlossene Vereinigungen in den Verband aufgenommen worden.
Nach den Berufsverbänden der Greenkeeper und der Pros folgte bald die Vereinigung der Golfclub-Manager. Als Unterstützung für die Playing Pros ist der Swiss Golf Pro Supporter Club an Swiss Golf angeschlossen. Wiederum ein Jahr später traten die Senioren und die Seniorinnen sowie die ASGI offiziell als angeschlossene Vereinigungen dem Verband bei.
Für die ASGI und die Migros GolfCard wurde 2018 eine eigene Kategorie «Public Golf Organisationen» (PGO) gegründet und in den Statuten verankert.
Hier die kurze Übersicht über die Vereinigungen und wann sie von der Delegiertenversammlung aufgenommen wurden.
Auffallend ist die 10-jährige Lücke zwischen der Aufnahme des Migros-Genossenschafts-Bundes 2010 und von Special Olympics Switzerland und Swiss Hickory Golf (2020).
Die Stiftung Special Olympics Switzerland organisiert vielfältige Sportanlässe für Menschen mit Beeinträchtigungen, unter anderem auch Golfturniere.
Der Verein Swiss Hickory Golf zelebriert das historische Golf mit alten Holzschlägern und passenden Kleidern aus den Anfängen des Gentlemen-Sports. Die Frauen spielen in langen Röcken und Hut, die Männer mit Knickerbocker und Schiebemütze.
Historisch mit Hickory
Im Jahr 2000 gründeten einige Amerikaner in den USA die «Society of Hickory Golfers». 12 Jahre später, am 1. August 2012, gründeten ein paar Schweizer Golfer nach ihrer ersten Hickory Golfrunde auf dem Old Course in St Andrews den ersten Hickory Golf Club der Schweiz. 2017 wuchs daraus der nationale Verband SWISS HICKORY GOLF, welcher sich um die Pflege und Weiterentwicklung dieser in der Schweiz jungen Bewegung kümmert.
«Wie etwa bei einem Oldtimer-Rennen geht es bei uns nicht darum, schnell von A nach B zu kommen. Wir wollen vor allem gemeinsam eine gute Zeit erleben unter ähnlich gemütlichen Leuten», erläutert der Gründungspräsident des Verbandes Maurus Lauber den Unterschied zum «Golf als Leistungssport», den er selbst jahrelang intensiv betrieben hat.
Statt Nummern haben die historischen Schläger Namen wie Spoon, Brassie, Mashie oder Niblick. John W. Fischer war 1936 der letzte Gewinner eines grossen Turnieres mit Holzschlägern aus Hickory Holz. Danach übernahmen bei den Profis Stahlschäfte den Markt und etwas später folgte Grafite für die Amateure. Als Golfbälle dienten früher «Gutties», die aus kautschukähnlichem Guttapercha hergestellt wurden. Heute sind es möglichst weiche Bälle. Je härter der Golfball, desto stärker spürt der Spieler bei Hickory-Schlägern das Feedback. Beim Hickory-Golf kommt es in erster Linie auf das Feingefühl an. Deshalb greifen viele Profi-Golfer bei ihren Trainings gerne einmal zu den traditionellen Hickory-Schlägern, da diese schwieriger zu spielen sind. Die alten Schlägermodelle verzeihen keine Fehler. So muss der «Sweet Spot», der Punkt des Schlägerblattes, bei dem die maximale Kraftübertragung auf den Golfball erfolgt, exakt getroffen werden. Zudem erfordert das zähe, harte und schwere Hickory-Holz ein sanfteres, runderes Schwingen. «Man muss weniger schlagen und mehr schwingen», fasst Lauber zusammen. Er selbst schwingt die historischen Hölzer der amerikanischen Stil-Ikone Walter Hagen. «Das macht mich natürlich stolz, und im Gegensatz zu einem modernen Set nehmen die alten Schläger tendenziell an Wert zu», freut sich der Touristiker.
Mehr Zeit, mehr Genuss
«Bei unserem Turnieren trifft man deutlich mehr Leute vor der Runde beim Apéro als beim Aufwärmen. Wir bleiben nach dem Turnier gern in unseren historischen Kleidern sitzen, während viele andere sich kaum mehr Zeit nehmen für einen gemeinsamen Drink nach dem mehrstündigen Lauf über den Golfplatz», fasst Lauber einige weitere Unterschiede zusammen.
Typisch Hickory ist auch der «Wee Nip», ein Whisky-Shot zum Start der Runde. Damit «begrüssten» die Schotten den Platz und die Mitspieler. «Enjoy the walk», heisst das Motto der Hickory Golfer. Selbstverständlich sind moderne Hilfsmittel wie Elektro-Carts oder Lasergeräte für die Distanzmessung verpönt, ja sogar offiziell verboten. Hickory-Golfer tragen ihre historischen Spielgeräte selbst, meist in recht schweren Ledertaschen. Dafür reicht ihnen meist die Hälfte der sonst üblichen 14 Schläger. «So erlebt man die Golfrunde auch deutlich entspannter», sagt Lauber trotz Problemen mit der rechten Hüfte. Seine Ärztin hat ihm nach der Operation verboten, weiterhin das Bag zu tragen. So ist er nun stolz und entspannt mit einem «historischen Golfwägeli» unterwegs auf den Hickory-Runden.
Geblieben ist für ihn die Qual der Wahl der passenden Kleider. «Frauen haben es hier viel einfacher: Ein langer Rock, ein schöner Hut und eine falsche Perlenkette reichen schon locker für das Spiel», sagt Lauber, der mittlerweile selbst einen ganzen Schrank voller spezieller Hickory-Kleider besitzt. Da müsse er immer schauen, ob das karierte Hemd zur gestreiften Fliege, den Hosenträgern, den Knickerbocker-Hosen und den Kniesocken passt oder nicht, sagt er lachend. «Als moderner Golfer reichen Poloshirt und Hosen, als Hickory-Golfer putze ich mich heraus und freue mich, wenn es die anderen ebenfalls tun», erläutert der Zürcher mit einem Vergleich zum Opernbesuch. «Wir spielen auch bei 30 Grad mit Hemd und Fliege», erzählt Lauber. «Da schwitzt man etwas mehr als mit modernen Kleidern, aber auch das gehört für uns dazu.»
Schweizer «Weltmeister»
Bei der «World Hickory Open 2013» errang der frühere Schweizer Tourspieler Paolo Quirici den inoffiziellen Weltmeistertitel. Das erste Turnier fand 2005 auf dem Old Golf Course in Musselburgh, Schottland, dem ältesten Golfplatz der Welt, statt. «Ich veranstaltete das erste Turnier – 36 Leute spielten mit und ich musste 36 Schlägersätze verteilen. Aber es hat allen so viel Spass gemacht, dass ich sagte, ich würde es fortsetzen», erzählte der englische Sammler Lionel Freedman, langjähriger Direktor der World Hickory Open, auf CNN.
Bei der World Hickory Open Champions 2023 in Schottland verpasste der Schweizer Roberto Francioni den Sieg bei den Profis übrigens nur um einen Schlag. Die Schweiz war im 110-köpfigen Feld stark vertreten. Nicht weniger als 42 Schweizer Hickory-Golfer starteten in den diversen Kategorien am dreitägigen Event.
Alternative Betriebsmodelle
Fast schon historisch lang (22 Jahre) dauerte die finanzielle Unterstützung für den Schweizer Golfsport des Hauptsponsors SKA, später Credit Suisse. 2014 informierte ASG-Präsident Jean-Marc Mommer über die Beendigung der Partnerschaft mit der Grossbank. Einige Jahre später stieg zudem auch Jaguar als Sponsor aus. Trotz intensiven Bemühungen konnten die beiden wichtigen Partner nicht sofort ersetzt werden.
Im gleichen Jahr startete der Tessiner Golf-Profi Paolo Quirici als Sportdirektor beim Verband.
Im Mai 2014 wurde der Andermatt Golf Course des ägyptischen Investors Sami Sawiris offiziell in Betrieb genommen. Nach acht Jahren konnte den Golferinnen und Golfern damit erstmals wieder ein neuer, klassischer 18-Loch-Platz zur Verfügung gestellt werden. Der spannende Parcours war zunächst für die Gäste sämtlicher Hotelbetriebe im Urserental reserviert. Nach einem «Prominenten-Turnier», unter anderem mit den vier Olympiasiegern Tanja Frieden, Donghua Li, Pirmin Zurbriggen und Didier Défago, folgte im Sommer 2016 die Öffnung des Golfplatzes für Greenfee-Spieler*innen. Als Teil des grossen Immobilienprojekts in Andermatt wird die Anlage ohne «eigenen Club» betrieben. Rechtlich ist der Andermatt Golf Course Teil des Golfclubs Andermatt Realp. Dessen Mitglieder können entscheiden, ob sie nur auf dem 9-Loch-Platz in Realp oder auf allen 27 Löchern im Urserental spielberechtigt sein wollen.
Ungefähr zur gleichen Zeit erweiterte die Migros ihr Angebot erstmals mit einem «Privatclub». Migros Aare übernahm im Mai 2015 die Golf Limpachtal Betriebs- und Verwaltungs AG mit Personal und Maschinenpark. 54 Prozent der Public Golf Bucheggberg AG, mit der Driving Range und den Immobilien (Clubhaus und Golf-Shop), gehörten von da an der Migros. Besitzer Rudolf Schnorf sagte gegenüber der «Solothurner Zeitung»: Der wichtigste Grund für einen Verkauf an die Migros sei die Nachhaltigkeit. Es habe verschiedene Interessenten gegeben. «Ich wollte aber nicht an Investoren verkaufen, die nur kurzfristig am Golfplatz interessiert sind. Das Geschäft mit der Migros gewährleiste, dass der Platz in sichere Hände gelange», wurde Rudolf Schnorf zitiert. Allerdings dauerte das Gastspiel des Grossverteilers nicht sehr lang. Im August 2022 verkündete die Migros Aare, dass sie ihr Aktienpaket an eine private Investorengruppe aus dem Umfeld von Golf Limpachtal verkaufe.
Eine teure Kampagne
2016 startete die ASG eine Kampagne unter dem Titel: «Golf, it’s magic!». Mit einer «City Tour» durch einige Städte sollten potenzielle Golferinnen und Golfer angesprochen werden. «Eines der bedeutendsten und innovativsten Ereignisse war der Start der Kommunikationskampagne Golf, it’s magic!», schrieb der Präsident später in seinem Jahresbericht. Die Aktion kostete rund 3 Millionen Franken und wurde in erster Linie durch höhere Mitgliederbeiträge finanziert.
Der Erfolg war gelinde gesagt überschaubar. «Mein Vorgänger hatte das Ziel 10’000 Personen neu für den Golfsport zu begeistern. Unter dem Strich gab es 30 bis 40 neue Golferinnen und Golfer. Eine lächerliche Zahl. Die Kampagne erwies sich als sehr unglücklich. Ich habe an der Delegiertenversammlung bereits versprochen, dass wir die Kampagne stoppen werden», sagte der 2018 neu gewählte Präsident Reto Bieler in einem Interview mit der «Schweizer Illustrierten».
Neustart nach dem «Knatsch»
Die Monate vor der Kampagne waren wohl die schwierigsten Momente für den Verband, insbesondere für die Vorstandsmitglieder. Dazu schrieb die NZZ: «Weil der Golfboom in der Schweiz abflachte, stagnierten die Mitgliederzahlen der ASG in den letzten Jahren oder waren gar rückläufig. Das brachte den ASG-Präsidenten Jean-Marc Mommer auf die Idee, die Handicap-Verwaltung der «Klubfreien» durch den Verband zu übernehmen, und die jährlich eingenommenen Millionen den ASG-Klubs als Subvention zugutekommen zu lassen. ASGI und Migros GolfCard stellte Mommer vor vollendete Tatsachen, indem er deren langjährige Verträge nicht erneuerte. Der grosse Knatsch im Schweizer Golf war entfacht.»
Es drohte eine Spaltung. Die Migros reagierte, unter anderem mit einer Migros GolfCard ohne offizielle Lizenz, was die Mitgliederzahlen beim Verband temporär um rund 4000 Personen verringerte. Auch bei den Clubs regte sich Widerstand gegen die grosse Umverteilung. Im Februar 2018 erklärte Jean-Marc Mommer – offiziell aus gesundheitlichen Gründen – seinen vorzeitigen Rücktritt und schlug den Vorstandskollegen Raphael Weibel als Nachfolger vor. Dieser hatte laut NZZ «den Fight gegen die Klubfreien» aktiv mitgetragen und wäre als Betreiber des Golfklubs Emmental zusätzlich Partei gewesen, was die Fronten wohl weiter verhärtet hätte. Eine verfahrene Situation – bis sich Raphael Weibel acht Tage vor der Delegiertenversammlung angesichts der wachsenden Opposition zurückzog.
Unter anderem auf Drängen von ASGI-Ehrenpräsident Yves Hofstetter stellte sich Reto Bieler als ASG-Präsident zur Verfügung. Der langjährige Captain des Golfclub Breitenloo war zuvor im Vorstand für Course Rating und Handicapping zuständig gewesen. Er opponierte als Einziger gegen die Pläne von Jean-Marc Mommer und war deshalb im Mai 2017 aus dem Vorstand ausgetreten. Weniger als ein Jahr später wurde der 65-Jährige einstimmig zum neuen Präsidenten des Verbandes gewählt. Sein Motto: «Wir wollen gemeinsam in die Zukunft gehen.»
Bereits im folgenden Herbst konnte Reto Bieler am Omega European Masters in Crans-Montana vor die Journalisten treten und die neue gemeinsame Zukunft des Schweizer Golfs präsentieren. Die Zusammenarbeit mit der ASGI und Migros GolfCard wurde nicht mehr per Vertrag geregelt, sondern in den Verbandsstatuten verankert. Es gab mehr Mitspracherecht für die Public Golferinnen und Golfer. Bisher hatten sie an der Delegiertenversammlung eine Stimme, neu pro 1000 Mitglieder drei Stimmen. Dazu stellen sie, jetzt als offizielle Public Golf Organisation, je eine Vertreterin oder einen Vertreter im Vorstand von Swiss Golf. Gleichzeitig zahlen ASGI und Migros GolfCard viel mehr an den Verband: Statt 300 Franken sind es neu je 50’000 Franken. Neben der Abgabe von 70 Franken pro Mitglied kommt neu ein «Golfsport-Förderungsbeitrag» von 90 Franken (bisher 65 Franken) dazu, wobei 60 Franken davon für die Förderung der Clubs einzusetzen sind.
Die Mitglieder stimmten den neuen Statuten an der Delegiertenversammlung 2019 mit 90 Prozent Stimmenanteil zu. Gleichzeitig wurde als Zeichen des Neuanfangs aus dem französischen Verbandsnamen «Association Suisse de Golf» neu «Swiss Golf». Das war ein bewusster Entscheid zurück zu den Wurzeln: Bei der Gründung im Jahr 1902 in Luzern hatten sich die Vertreter der Clubs schlicht und einfach auf «Swiss Golf Association» geeinigt.
Meggen ohne Club
Nur wenige Kilometer von Luzern, dem Gründungsort des Verbandes, in Meggen, baute Josef Schuler den bis anhin letzten neuen Golfplatz auf Schweizer Boden. Dabei ging hier die Initiative von fünf Bauern aus, die ihr Land besser nutzen wollten. Sie schlossen sich 2003 zur «IG Golfplatzprojekt Meggen» zusammen und verhandelten unter anderem mit der Migros. Fünf Jahre später einigten sie sich einstimmig für das 9-Loch-Projekt von Josef Schuler, dem Gründer von Golf Küssnacht. Schon kurz danach stimmte die Bevölkerung an der Urne der Umzonung zu. Trotzdem war der Weg von der Idee bis zum fertigen Platz steinig: «Das Projekt machte bisher vor allem wegen Beschwerden und einem negativen Gerichtsentscheid von sich reden. Der ursprüngliche Eröffnungstermin 2011 wurde mehrmals verschoben», schrieb die Luzerner Zeitung anlässlich des Spatenstichs im Jahr 2016.
Schon im folgenden Jahr eröffnete Josef Schuler den schmucken und anspruchsvollen 9-Loch-Parcours, den Kurzplatz und das kleine Boutique-Hotel mit 14 Zimmern. Auf Wunsch der Gemeinde existiert in Meggen kein eigentlicher Golfclub. Laut offiziellen Zahlen führte Meggen Ende 2023 die Handicaps von 32 Aktiven. Unter anderem dank der Aussicht auf die Stadt Luzern, den Vierwaldstättersee und die Berge wurde Meggen schon mehrfach zum «besten 9-Loch-Platz der Schweiz» erkürt. Mittlerweile sind die Jahreskarten, die auch ein Spiel an Wochenenden gestatten, ausverkauft. Es besteht eine Warteliste.
Interessantes Detail: Meggen ist der einzige 9-Loch-Parcours der Schweiz, welcher zusätzlich noch kurze sechs Übungslöcher anbietet. Speziell ist hier auch das nahe der Tourismusstadt Luzern gelegene Hotel. Gleichzeitig profitiert das Restaurant von den vielen Spaziergängern, die «nur» die Aussicht geniessen wollen.
Verbund von zwölf Clubs
Im November 2018 kam Bewegung in die Schweizer Golfszene. Die Member-Clubs Gstaad, Heidental, Interlaken, Wallenried und Wylihof hatten sich zum Verbund «Private Partner Golf», kurz PPG, zusammengeschlossen. Dabei profitieren die Mitglieder vom Spielrecht auf allen PPG-Anlagen, sei es für freie Runden oder Turniere. Schon einige Monate nach der Gründung stiess auch der Golf Küssnacht am Rigi zum Verbund. Mit Lavaux, Schloss Goldenberg, Obere Alp und Engelberg folgten 2020 vier weitere Clubs. Später kamen auch noch Neuenburg und Lipperswil dazu. Das Dutzend war damit komplett. «Wir wollen uns klar von den Pay-and-Play-Anlagen und der Billigpreispolitik unterscheiden sowie das Augenmerk auf hohe Qualitäts- und Dienstleistungsstandards für unser Mitglieder legen», erläutert Bernhard Nufer, Präsident des Golfclubs Interlaken-Unterseen und PPG-Vorstandsmitglied. «Ich habe erwartet und gehofft, dass wir die Bedürfnisse der Golferinnen und Golfer und damit den Nerv der Zeit treffen. Dass sich der Erfolg jedoch so schnell eingestellt hat, überrascht auch mich», ergänzte der Manager von Wallenried und PPG-Präsident Mario Rottaris anlässlich des fünften Geburtstags des Verbundes. «Unsere Mitglieder können immer spielen und geniessen die Abwechslung und die Privilegien, die wir gemeinsam vereinbart haben», erklärt Roland Meyer, Leiter der Geschäftsstelle und Manager im Golfclub Wylihof.
Im Sommer 2016 hatte das PPG-Mitglied Wylihof für insgesamt 5 Millionen Franken (inklusive Landkauf) seine Anlage von 18 auf 27 Löcher erweitert. Seither stieg die Anzahl Clubmitglieder um gut 15 Prozent. Wylihof war damit Ende 2023 mit 920 Aktivmitgliedern der grösste Club im Verbund Private Partner Golf, dicht gefolgt von Heidental mit fast 890 Aktiven, welchen allerdings «nur» 18 Spielbahnen zur Verfügung stehen. Der kleinste PPG-Club ist Gstaad-Saanenland mit 465 zahlenden Golferinnen und Golfern. Im Traditionsclub im Berner Oberland schwanken die Mitgliederzahlen seit zehn Jahren kaum, sie liegen immer zwischen 430 und 470. Zum Vergleich: Im Golfclub Heidental kamen im gleichen Zeitraum zusätzliche 124 Mitglieder dazu.
Spezialfall Saint Apollinaire und Corona
Speziell verlief die Entwicklung im aktuell jüngsten Club von Swiss Golf. Dank von langer Hand geplanter Vorkehrungen des Unternehmers Daniel Weber sprang die Mitgliederzahl in Saint Apollinaire bei Basel innerhalb eines Jahres von 160 auf 1678 Personen, dies noch bevor im Sommer 2019 die ersten neun von insgesamt 45 Spielbahn für die Golferinnen oder Golfer zur Verfügung standen.
Das Angebot: Die Mitglieder mussten keinen Franken Eintrittsgebühr zahlen, konnten gleichzeitig auf den beiden anderen Anlagen von «ClubGolf» (Kyburg und Sempach) spielen und sorgten dort für viel Frequenz und entsprechende Nebengeräusche. Das verlockende Spezialangebot machte den Golf Saint Apollinaire im Elsass zeitweise zum grössten Club von Swiss Golf.
Die Zahl von 1678 Mitgliedern aus dem Jahr 2018 wurde später nie mehr erreicht. Auch punkto Spielbahnen und Länge bleibt Saint Apollinaire ein Spezialfall im Schweizer Golfverband. Nirgends gibt es mehr als die 45 Löcher, verteilt über zwei Championship Courses und einen 9-Loch-Kurzplatz. Kein Parcours ist zudem länger als Tree Garden, der ab den hintersten Tees eine Länge von 6800 Meter aufweist.
Speziell war vor allem auch die erste reguläre Saison, welche am Samstag, 14. März 2020 begann. Zwei Tage später verkündete der Bundesrat wegen Corona die Schliessung sämtlicher Sportanlagen. Für den Platz in Frankreich galt natürlich französisches Recht. Der Staatspräsident ordnete einen Tag später den Lockdown an, der ursprünglich knapp zwei Monate gelten sollte. Die Mitglieder des Golf Saint Apollinaire mussten deshalb bis Mitte Juni warten, bis sie wieder spielen konnten.
Auf den Schweizer Golfplätzen begann der grosse Ansturm nach der Corona-Zwangspause bereits am 11. Mai 2020. Swiss Golf titelte: «Endlich wieder Golf statt Garten.» Anders als zunächst befürchtet hatte die knapp zweimonatige Schliessung keine gravierenden Folgen für die Clubkassen, da das Bundesamt für Sport die ausgefallenen Greenfee-Einnahmen recht grosszügig kompensierte und viele Plätze nach der Quarantäne überdurchschnittlich gut ausgelastet waren. Mancherorts wurde es sogar ungewohnt eng, um überhaupt noch eine «Tee time» zu bekommen. Ganz extrem war es in der Zeit, als die vielen Plätze in Frankreich nicht zugänglich waren und deren Golferinnen und Golfer trotzdem spielen wollten. Grössere Reisen waren noch eingeschränkt, doch der Gang über den nicht weit entfernten Golfplatz in der Schweiz war eine ideale, ungefährliche Möglichkeit, Golf zu spielen. Dieses Phänomen liess sich übrigens weltweit beobachten. Die «New York Times» berichtete, dass «dank» der Pandemie die fünf öffentlichen Plätze in Somerset County mehr als viermal so viele Golfrunden verbuchten als im Vorjahr. Ganz so extrem war es in der Schweiz nicht. Einsteigerkurse waren allerdings völlig ausgebucht und die Golflehrer gefragt wie nie zuvor.
Erste schriftliche Delegiertenversammlung
Erstmals in der langen Geschichte des Schweizerischen Golfverbandes musste die Delegiertenversammlung 2020 schriftlich durchgeführt werden. (Normalerweise treffen sich die Clubvertreterinnen und -vertreter Mitte März im Berner Hotel Bellevue). Zwei Traktanden standen im Mittelpunkt des Interesses. Einerseits beantragte der Vorstand, den Swiss Golf Jahresbeitrag von 70 auf 80 Franken zu erhöhen. Hier gab es eine Zustimmung von gut 60 Prozent, knapp 10 Prozent enthielten sich der Stimme. «Geplant war die Erhöhung des Beitrages für die Umsetzung der neuen Strategie. Wir werden die zusätzlichen Gelder nach Corona sicher sinnvoll einsetzen», erläuterte Verbandspräsident Reto Bieler.
Andererseits fand das Gesuch der Swigocard, als Public Golf Organisation in den Verband aufgenommen zu werden, keine Unterstützung. Nur ein Viertel der Mitglieder sprach sich dafür aus. So bleiben heute die ASGI und Migros GolfCard die einzigen Public Golf Organisationen des Verbandes.
Wegen Corona mussten später auch die Delegiertenversammlungen 2021 und 2022 ohne physisches Treffen durchgeführt werden. 2021 wurde unter anderem eine neue Mitgliederkategorie für Pitch & Putt, Driving Ranges und Indoor-Anlagen eingeführt.
«Monsieur Golf» und Crans
Am 7. März 2021 starb Swiss Golf Ehrenpräsident und «Monsieur Golf» Gaston Barras. Bis kurz vor seinem 90. Geburtstag war er Präsident des Omega European Master. Genau 40 Jahre lang stand der frühere Spitzenamateur als Präsident dem Golfclub Crans-sur-Sierre vor. Dazwischen, von 1991 bis 1997, war er auch Präsident des Schweizer Golfverbandes. «Mein Ziel ist stets gewesen, dass in der Schweiz jeder, der will, zu annehmbaren Bedingungen Golf spielen kann», sagte er immer wieder.
20 Jahre lang war Gaston Barras zudem Gemeindepräsident von Chermignon. Er war auch eine treibende Kraft hinter der Ski-WM 1987 in Crans-Montana. Alt-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey, seine Cousine, hat das Vorwort in einer Biografie über ihn verfasst. Darin schreibt sie: «Er hat sich mit einem unermüdlichen Willen dafür eingesetzt, das Haut-Plateau von Crans und seinen Golfplatz in der ganzen Welt bekannt zu machen. Gaston und Golf, das ist eine Liebesgeschichte.»
Keine Schweizer Golfanlage ist so eng mit dem Dorf verbunden wie die 18 Löcher des Seve-Ballesteros-Kurses und der schöne 9-Loch-Parcours von Jack Nicklaus. Dazu kommen noch die beiden Übungsanlagen in der Nähe: 9 Löcher in Noas, etwas unterhalb des Dorfes, und weitere 9 Löcher der Pitch & Putt-Anlage oberhalb von Crans. Die beiden Letzteren stehen auch Golfer*innen ohne Platzreife zur Verfügung.
Die Clubs mit den meisten Mitgliedern
Der Golf Club Crans-sur-Sierre hat über viele Jahre gesehen am meisten Aktivmitglieder aller Schweizer Golf Clubs. Im Jahr 2014 waren es rund 1600, wie auch zehn Jahre später. Knapp dahinter folgt Golf Saint Apollinaire mit insgesamt 45 Spielbahnen und über 1500 Mitgliedern (ausgenommen der kurzfristige «Peak» von 1678 Mitgliedern im Jahr 2018), gefolgt von den beiden grossen Anlagen Waldkirch und Sempach. An fünfter Stelle steht der Golfclub Domat/Ems mit über 1000 lizenzierten Aktiven Ende 2023.
Grösster «reiner» 18-Loch-Club ist Payerne mit 970 Aktiven. Davon betrifft allerdings ein grosser Teil sogenannte Fernmitgliedschaften. Auffällig ist, dass sich die drei weiteren 18-Loch-Anlagen mit rund 900 Aktiven alle in der Romandie oder im nahen Ausland befinden: Bossey, Genève und Lausanne. Ebenso auffällig ist, dass in den Clubs mit den grössten Juniorenabteilungen französisch gesprochen wird. Ende 2023 meldete Esery 208 Boys und Girls unter 18 Jahren, dahinter folgen Genf, Crans-sur-Sierre und Bossey.
Knapp 120 Juniorinnen und Junioren spielen im Golfclub Bern. Die kleinste Juniorenabteilung hat Schinznach Bad mit einem Girl und sieben Boys. Gar keinen Nachwuchs meldet der Kleinstclub Les Coullaux. Dort spielen gerade noch sieben Frauen und 25 Männer Golf. Auch dies zeigt die enormen Unterschiede zwischen den insgesamt 98 Clubs von Swiss Golf.
Die 20 grössten Junior*innen-Sektionen
Siehe Kapitel Die Geschichte der Junior*inenbewegung in der Schweiz
Bei den beiden Public Golf Organisationen ASGI und Migros GolfCard waren 2024 insgesamt 1170 Juniorinnen und Junioren eingeschrieben. Gesamtmitgliederzahl: 22’891 bei Migros GolfCard und 18’070 bei der ASGI.
Damit sind vier von zehn Golfer*innen in der Schweiz Mitglied bei einer der beiden Public Golf Organisationen: 42’131 von insgesamt 103’183 offiziell registrierten Lizenzierten.
Frauenanteil im Schweizer Golf
Im Vergleich zu den traditionellen Golfländern wie England oder Schottland ist der Anteil der Frauen in der Schweiz (und im deutschsprachigen Raum) schon lange deutlich höher. Laut jüngsten Zahlen von Swiss Golf waren 2024 insgesamt 34’388 Frauen aktiv, das entspricht einem Anteil von 35,5 Prozent. Bei genauer Betrachtung zeigen sich auch hier grössere Unterschiede innerhalb der Clubs. So sind beispielsweise in Winterberg oder Ascona mehr als 45 Prozent der Mitglieder weiblich. Auf der anderen Seite der Skala stehen Domaine du Brésil, Oberkirch und Sedrun mit weniger als 30 Prozent Frauen.
Die 20 Clubs mit dem höchsten Frauenanteil
Siehe Kapitel «Frauen im Schweizer Golfsport».
Veränderungen bei den Mitgliederzahlen
Interessanter als die statische Betrachtung sind die Verschiebungen über die vergangenen Jahre. Hier zeigt sich ein klarer Trend zu leicht zugänglichen 9-Loch-Anlagen, die meist keine Eintrittsgebühren verlangen. So hat beispielsweise der Golfclub Aaretal seine Mitgliederzahl zwischen 2014 und 2024 auf 590 verdoppelt. im Golfpark Rheinfelden kamen in dieser Zeit sogar über 500 neue Golferinnen und Golfer dazu. Dies entspricht einem klaren Rekordplus von fast 190 Prozent. Bubikon machte 2017 einen Riesensprung und ist mit 777 Aktiven und über 100 Nachwuchsgolfer*innen mittlerweile bei den zahlenmässig 15 grössten Clubs von Swiss Golf. Dies, wie gesagt, ohne Eintrittsgebühr und mit einem 9-Loch-Parcours, der entsprechend gut belegt ist.
Ebenfalls deutlich mehr Mitglieder zählt der Golfclub Waldkirch in der Ostschweiz. Der Migros-Club mit insgesamt 36 Löchern kündigte im Sommer 2018 an, die Eintrittsgebühren ganz zu streichen. Vorher hatten die Mitglieder 4000 Franken bezahlt, etwas weniger als in Otelfingen, aber mehr als in Oberkirch mit 2500 Franken. Damit war Waldkirch der erste Club, der sein Modell derart radikal umgestellt hat. Das brachte ihm schon im ersten Jahr 180 zusätzliche Spielerinnen und Spieler. Vergleicht man über 10 Saisons, liegt das Plus bei 326 Golferinnen und Golfern. Dies bedeutet fast 40 Prozent mehr.
Montreux hatte schon zwei Jahre früher seine Eintrittsgebühren drastisch gesenkt, von 19’500 Franken auf nur noch 3000 Franken. Die Zahl der Mitglieder ist seither jedoch praktisch stabil geblieben.
Grösste Veränderung in 10 Jahren
Die Gesamtzahl der aktiven Clubmitglieder stieg in der Schweiz zwischen 2014 und 2023 um 5566 Personen, das heisst um 11,1 Prozent. Allerdings sind in dieser Zeitperiode nicht alle Clubs gewachsen.
Den Spezialfall LaLargue ausgenommen (Konkurs, Platz geschlossen), sind es vor allem traditionelle 18-Loch-Plätze, die deutlich Mitglieder verloren haben. Im Golf & Country Club Blumisberg sank die Zahl in den letzten zwei Jahren mit 157 Abgängen um fast einen Viertel. In Bonmont gibt es im langfristigen Vergleich 140 Aktive weniger. Im Golfclub Limpachtal waren es Ende 2023 rund 120 weniger als noch vor zehn Jahren. Mit Küssnacht am Rigi sowie den beiden Westschweizer Clubs Villars und Verbier verzeichnen drei weitere 18-Loch-Anlagen einen deutlichen Rückgang an Mitgliedern. Sie verloren zwischen 60 und 80 Mitglieder, während der theoretische «Durchschnitts-Club» von Swiss Golf in den vergangenen zehn Jahren um 57 Aktivmitglieder gewachsen ist, egal ob mit einem kleinen 9-Loch-Platz oder einer Grossanlage mit mehreren Parcours am gleichen Ort.
Zusätzliche Übungsmöglichkeiten
Die Zahl der registrierten Mitglieder in den Clubs wird jedes Jahr von Swiss Golf veröffentlicht. Schwieriger ist der Überblick betreffend Anlagen, die ausschliesslich Übungs- und Einstiegsmöglichkeiten für Interessierte anbieten. Dazu gehören insbesondere Driving Ranges, Pitch & Putt-Anlagen oder auch Indoor-Golfs, die in der Regel unabhängig von einem Golfclub bewirtschaftet werden.
Immer mehr Clubs bieten heute innerhalb ihrer Anlage, speziell für Einsteiger, zusätzliche Übungslöcher in Form von Pitch&Putt an. Laut einer Übersicht war dies Ende 2023 der Fall in 16 Swiss Golf Clubs, wie zum Beispiel die Golfparks Holzhäusern und Oberkirch. Ähnliche Pläne sollen auch in Otelfingen umgesetzt werden. Dort entsteht aus der aktuellen sechs Löchern eine 9-Loch Pitch & Putt-Anlage.
2001 eröffnet, wurde Otelfingen bereits acht Jahre später um sechs Übungslöcher erweitert. 2019 plante die Migros einen weiteren grossen Ausbau. Sie konnte das Vorhaben trotz Unterstützung der Gemeinde Otelfingen jedoch nicht umsetzen, weil der Kanton die Erweiterung auf landwirtschaftliche Flächen ablehnte. Nun muss sich der Detailhändler mit der Weiterentwicklung innerhalb des bestehenden Golfparks begnügen.
2017 verfügte die Migros im Golfpark Moossee über ein bewilligtes Projekt für den Neubau von neun zusätzlichen Spielbahnen. Hier scheiterten die Pläne nicht an der Bevölkerung oder der Politik, sondern am Nein der Geschäftsleitung der Migros Genossenschaft Aare.
Abnehmender Optimismus bezüglich Golfplatzbau
Zehn Jahre früher waren die meisten am Golfsport Interessierten noch deutlich optimistischer, was den weiteren Bau von Golfplätzen in der Schweiz betrifft. «Wenn nicht 2008, so 2009: Die Association Suisse de Golf (ASG) wird bald ihr 100. Mitglied und damit den 100. Golfplatz feiern können», schrieb die Handelszeitung im Mai 2007. Dies nachdem kurz zuvor erstmals seit acht Jahren wieder vier Clubs auf einen Schlag in den Verband aufgenommen wurden und damit das Total auf 93 stieg. Seit 2008 sind allerdings nur noch fünf neue Golfanlagen eröffnet worden.
Aktuell scheint eine Zahl von über 100 Golfclubs mit entsprechender Anlage unrealistisch. Kein einziges Projekt ist in der Pipeline und die Hürden im Kampf um das Landwirtschaftsland sind mittlerweile so gross, dass Experten davon ausgehen, dass in der Schweiz und im nahen Ausland in nächster Zeit kein neuer Golfplatz entstehen wird.
Auch Daniel Weber, der die letzte Anlage in Saint Apollinaire im Elsass bauen liess, sieht aufgrund von neuen Vorschriften punkto Zonenplan in Frankreich keine Chancen mehr für einen neuen Golfplatz. In der Schweiz wäre höchstens noch die Umwandlung einer Abfall-Deponie zu einer Golfanlage möglich, so wie das etwa beim Le Golf National in Paris der Fall war. Allerdings scheint auch das nicht realistisch, weil in der Schweiz kaum so grosse Deponien bestehen.
Anekdotisches Detail: Die Erweiterung von Golf Sempach um zusätzliche 11 Spielbahnen «produzierte» 2006 doppelt so viele Behördendossiers wie der Bau der Löcher samt Clubhaus zwölf Jahre zuvor. Deutlich einfacher war es, auf dem Areal ein zusätzliches Hotel zu bauen. Gemäss den kantonalen Behörden ist das Gelände bereits zu intensiv genutzt. Gegen zusätzliche Gästezimmer scheint jedoch nichts zu sprechen. Statt einen zusätzlichen Golfplatz zu bauen, plant Daniel Weber deshalb, die bestehenden Flächen noch besser zu nutzen. In Kyburg sind vier Häuser mit Mietwohnungen, allerdings erst nach einem langen rechtlichen Hickhack, bewilligt worden. Der Zürcher Heimatschutz zog seinen Rekurs bis vor das Bundesgericht – blieb aber erfolglos.
Finanzielle Attraktivität von Golfanlagen
Auch die Migros konnte in letzter Zeit ihre Ziele im Bereich Golf nicht erreichen. Die Verantwortlichen sprachen 2013 noch davon, zehn Golfparks zu betreiben. Nach dem Verkauf der beiden Übungsanlagen in Greifensee und Wädenswil blieb der Grossverteiler jedoch bei sechs Golfparks stehen. Dort werden jährlich insgesamt über 400’000 Runden Golf gespielt, inklusive auf den diversen Kurzanlagen. 2013 meldete die Migros letztmals offizielle Zahlen: sie sprach gegenüber der «Handelszeitung» von einem Gesamtumsatz von 41,3 Millionen Franken im Golfgeschäft. Dabei eingerechnet waren die Mitgliederbeiträge der damals knapp 14’000 Inhaber einer Migros GolfCard. In den vergangenen zehn Jahren kamen nochmals fast 9’000 Golferinnen und Golfer dazu. Das ist ein eindrückliches Plus von fast 65 Prozent, während die ASGI in der gleichen Zeit nur um 4 Prozent gewachsen ist.
Wie lukrativ das Golfgeschäft für die Migros ist, lässt sich nur schwer beurteilen. Das ganze Angebot wird von einer Migros Golf AG kontrolliert. Diese wiederum gehört zu 100 Prozent der Genossenschaft Migros Luzern, die sich im Golfgeschäft nicht in die Karten blicken lässt.
Da die Mitglieder von Swiss Golf Vereine sind, existieren auch betreffend des Schweizerischen Golfverbandes kaum öffentliche Zahlen.
Eine Ausnahme bilden Engadine Golf Club – Golfanlage Samedan mit den beiden Anlagen in Samedan und Zuoz. Die Aktiengesellschaft informiert jedes Jahr detailliert über ihre Geschäfte. Hier eine stark vereinfachte Betriebsrechnung mit den wichtigsten Zahlen des Jahres 2023 bezüglich Einnahmen und Ausgaben.
Die Zukunft des Golfplatzbaus in der Schweiz
In seiner Masterarbeit zu Golfplatz-Bewertungen befragte Yves Gadient 2021 insgesamt sechs Experten, unter anderem auch Swiss Golf Präsident Reto Bieler.
Das Fazit tönt relativ ernüchternd. Gadient fasst zusammen: «Heute gibt es auf der einen Seite eine Sättigung des Angebots in ländlichen Gebieten und auf der anderen Seite ist es aus gesetzlichen und/oder gesellschaftlichen Gründen fast nicht mehr möglich, in urbanen Gebieten wie Zürich und Basel weitere 18-Loch-Golfanlagen zu bauen. Einige wenige kleinere Golfplatzprojekte und Erweiterungen von bestehenden Golfanlagen sind jedoch in Planung. In peripheren Gebieten sind jedoch Schliessungen von Anlagen nicht ausgeschlossen.»
Ende 2023 wurde LaLargue wegen Konkurs geschlossen. Ob und wann die insgesamt 27 verwucherten Spielbahnen wieder zur Verfügung stehen werden, ist ungewiss. Anekdotisches Detail: 1998 berichtete «Golf & Country» noch von «The Big Shots in LaLargue», als die Ryder Cup Spieler Sam Torrance, Costantino Rocca und Padraig Harrington auf Einladung von Canon mit wichtigen Schweizer Kunden eine «fast private Runde Golf» unter den Augen der Mitglieder absolvierten.
Angriffe auf Golfplätze
Im April 2023 haben Klimaaktivisten der Gruppe «Grondement des Terres» (Grollen der Erde) auf dem Golfplatz von Lausanne Löcher gegraben und den Rasen umgepflügt, um Gemüse und Kartoffeln anzupflanzen. Ähnliche Aktionen folgten in Payerne, Vuissens und Genf. Kurz darauf wurde der Golfplatz in Neuenburg mit Parolen beschmiert. Die Aktivisten begründeten diese Aktion damit, dass Golf – aufgrund des hohen Wasserverbrauchs – zu den umweltschädlichsten Sportarten zähle.
Der Verband reagierte sofort und verurteilte den Vandalismus aufs Schärfste: «Swiss Golf hat mit Besorgnis und Unverständnis von den Vandalenakten Kenntnis genommen, die in den letzten Tagen auf den Golfplätzen von Lausanne, Genf und Payerne verübt wurden. Der Schweizerische Golfverband verurteilt diese Sachbeschädigung und den damit verbundenen Hausfriedensbruch aufs Schärfste. Die angeblich im Rahmen eines ökologischen Aktivismus begangenen Taten stellen in Wirklichkeit inakzeptablen Vandalismus dar.»
Ähnliche Vandalenakte gab es auch in anderen Ländern: Im Juli 2023 füllten Klimaaktivisten auf zehn Golfplätzen in Spanien die Löcher mit Zement, um gegen den hohen Wasserverbrauch zu protestieren. Aktivisten von «Extinction Rebellion» und der Gruppe «Collective Kirikou» haben sich im Herbst 2022 zur Verwüstung von Golfplätzen bei Toulouse, Limoges und im Osten von Frankreich bekannt. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin nannte die Urheber «Ökoterroristen».
Unabhängig von diesen symbolträchtigen Aktionen wird das Thema Wasser in den nächsten Jahren noch viel zu reden geben. «Das Thema hat sich nach dem letzten Sommer mit der Dürre auch bei uns in der Prioritätenliste weiter nach vorne geschoben», erklärte die Nachhaltigkeitsmanagerin von Swiss Golf, Alicia Moulin, im März 2023 bei golfsustainable.com. Dabei gehe es in der Schweiz in erster Linie darum, ein klares Bild zu erhalten. «Wir arbeiten daran, die Daten zum Wasserverbrauch anonym zu erheben, so dass wir einen Überblick darüber erhalten, wie hoch zum Beispiel der Prozentsatz von benötigtem Trinkwasser im Vergleich zur natürlichen Beregnung ist», erläuterte sie.
Laut offiziellen Zahlen des Verbandes liegt der jährliche Wasserverbrauch eines 18-Loch-Platzes im Durchschnitt bei 21’000 Kubikmeter. Dabei wird ein Viertel der Fläche eines Golfplatzes bewässert. Der Deutsche Golfverband hatte früher einen Bedarf von 43’700 Kubikmetern ermittelt.
Laut Daniel Weber können beide Zahlen stimmen: «Die Unterschiede je nach Region sind auch in der Schweiz enorm gross», sagt der Betreiber der drei Anlagen von Sempach, Kyburg und Saint Apollinaire. Konkret pumpe man beispielsweise in Saint Apollinaire bei Basel jährlich rund 40’000 Kubikmeter gesammeltes Regenwasser aus den Speicherseen auf den Platz. Dies entspricht 40 Millionen Liter Wasser für eine 18-Loch-Anlage. Zum Vergleich benötigen wir im eigenen Haushalt pro Person durchschnittlich 53’000 Liter pro Jahr. Dank viel Geld und Technik machen wir uns unabhängig von externen Quellen. Wir brauchen weiterhin den Regen, auch wenn das Wetter immer extremer zu werden scheint».
Siehe Kapitel «Nachhaltigkeit inkl. Golf und Gemeinwohl/ESG».
Verschwunden oder nie gebaut
In der Schweiz wurden in den vergangenen 100 Jahren 29 Golfplätze bespielt, die heute aus verschiedensten Gründen nicht mehr existieren. Ein aktuelles zusätzliches Beispiel könnte LaLargue werden.
Was die Gründe für das Verschwinden der 29 Golfplätze in der Schweiz betrifft, sei auf das ausführliche Kapitel «Nicht mehr existierende Golfplätze in der Schweiz verwiesen».
Im Verlauf der Geschichte gab es vor allem im Kanton Zürich mehr Golfplatz-Projekte, die geplant wurden, als solche, die schliesslich realisiert werden konnten.
Die folgende Übersicht zeigt, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, die breite Palette von Ideen, die aus verschiedenen Gründen nie umgesetzt wurden.
Nicht umgesetzte Golfplatzprojekte
Im Juni 1997 stimmte die Gemeindeversammlung Hinwil gegen den privaten Gestaltungsplan und verhinderte damit den Golfplatz Zürich-Bachtel.
Kurz darauf lehnte die Gemeindeversammlung von Hedingen eine Umzonung mit 290 Nein zu 135 Ja-Stimmen deutlich ab. Im Gebiet Frohmoos/Feldenmas/ Hirslen war nahe bei Affoltern eine 18-Loch-Anlage geplant gewesen.
In der Region Bern wollte die Migros in der Tägermatt für rund 20 Millionen Franken eine 18-Loch- und eine 9-Loch-Anlage sowie einen Golfodrom mit öffentlichem Restaurant bauen. Die «Berner Zeitung» titelte 1999 nach einer Informationsveranstaltung: «Golfplatz ist eine Schande. Ein ehemaliger Angestellter des Gutsbetriebes der Psychiatrischen Klinik Münsingen hat sich erhoben und nimmt ihre Golfpläne aufs Korn». «Ich finde es eine Schande, dass das beste Land im Aaretal zum Golfplatz werden soll», sagte er mit bebender Stimme. Das Projekt wurde von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern verworfen.
Im April 2000 verzichtete die Migros auf zwei laufende Projekte im Fricktal. Dort standen zwei Standorte im Vordergrund: Das «Meler Feld» (Gemeinden Möhlin und Zeiningen) und das Gebiet «Grossgrüt» (Rheinfelden und Möhlin).
«Zum Ausgangspunkt und zum geselligen Zentrum des Golfplatzes ist der Gutsbetrieb Schönau bestimmt, der durch die Kantonsstrasse von Sihlbrugg nach Kappel und Hausen erschlossen ist und daher keine neuen Zufahrten erfordert. Hier sollen, unter Nutzung der bestehenden Gebäude, das Klubhaus und Geräteräume eingerichtet werden. Das öffentliche Restaurant erhält eine Terrasse mit Blick auf den Zugersee», schrieb die NZZ im September 2000 zum Plan im «Säuliamt». Der Artikel endete: «Der optimistische Zeitplan des Gründungskomitees rechnet mit Spielbeginn im August 2004.» Wegen der fehlenden Umzonung blieb das Projekt in der Planungsphase stecken.
Das Projekt der Migros, einen Public Golf zwischen Mauensee und St. Erhard zu bauen, ist 2001 gescheitert. Die Genossenschaft Migros Luzern hat den definitiven Standortentscheid von Anfang an mit der Bedingung verknüpft, dass das Projekt auf eine breite Akzeptanz im gesamten Umfeld stösst. «Diese Voraussetzung wurde nicht erfüllt», so die Mitteilung der Migros.
Tiefbauunternehmer Adrian Risi und ein Initiativkomitee planten 2002 in der Nähe von Baar bei Zug einen grossen Golfplatz zu bauen. Innerhalb von vier Jahren sollte zuerst die 18-Loch-Anlage zur Verfügung stehen, zwei Jahre später auch ein 9-Loch-Platz. Auch daraus wurde nichts.
2003 beendete die Migros ihre Pläne für einen Golfplatz auf der Horwer Halbinsel bei Luzern. Man sei knapp gescheitert, die notwendige Fläche für eine 18-Loch-Anlage zusammenzubringen, hiess es dazu.
Deutlich länger dauerten die Vorbereitungen im aargauischen Aristau. An einer in jeder Beziehung ausserordentlichen Gemeindeversammlung wurde der Bau des 18-Loch-Platzes im Freiamt mit 292 Nein zu 152 Ja deutlich abgelehnt.
Im stark genutzten Erholungsgebiet auf den Pfannenstiel-Terrassen hoch über Meilen und Herrliberg sollte auf einem Areal von 85 Hektar eine 18-Loch-Golfanlage entstehen. Deutlich grenzten sich die Initianten von jenen ab, die 1999 mit einem noch grösseren Projekt gescheitert waren: «Auf dem Pfannenstiel solle kein elitärer Klub entstehen, sondern ein Golfplatz für den Mittelstand», versicherte Projektleiter Franz Scherrer damals gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Die Zürisee Golf AG bot den Bauern das Zehnfache des bisherigen Pachtzinses. Der Förderverein, der das Projekt am Pfannenstiel unterstützte, zählte 1170 Mitglieder. Doch auch hier gab es keine Unterstützung durch das Stimmvolk.
Im November 2005 lehnte die Liestaler Gemeindeversammlung das Projekt für einen 9-Lochplatz im Gebiet Sichtern mit 75 gegen 63 Stimmen ab.
Im April 2006 wurde die Idee eines 9-Loch Golfplatzes in Lampenberg, Baselland, politisch begraben. Die Initianten waren die bekannten Fussball-Zwillinge David und Philipp Degen und die Familie ihres Onkels. Die Zonenänderung für das Golfprojekt Sormatt/Grund scheiterte in einer geheimen Abstimmung mit 160:40 Stimmen deutlich.
Im Jura gab es zu dieser Zeit zwei sehr konkrete Projekte: In Bassecourt sollte auf 100 Hektar ein Golfplatz gebaut werden. Die Verantwortlichen rechneten mit einer Investition von fast 20 Millionen Franken. Auch das deutlich kleinere Projekt in Delémont, geplant auf rund 42,5 Hektar mit einem Investitionsbudget von 4,2 Millionen Franken, wurde nie realisiert.
Sogar nach positiven Volksabstimmungen können Projekte noch scheitern. Im Fall von Bonstetten-Wettswil musste am Ende sogar das Bundesgericht entscheiden. Dieses gab dem Bauernverband Recht, der sich gegen die Umzonung gewehrt hatte. Der eigentliche Knackpunkt waren die Fruchtfolgeflächen. Dabei handelt es sich um fruchtbares Land, welches die Kantone für Notzeiten gemäss Vorgaben des Bundes bereithalten müssen. Diese Fruchtfolgeflächen brachten 2008 das Golfplatzprojekt in Wettswil/Bonstetten zu Fall. Das Bundesgericht wertete nämlich das öffentliche Interesse an solchen Flächen höher ein als dasjenige der Golferinnen und Golfer.
Im Mai 2008 präsentierte Daniel Weber einen zweiten Anlauf für einen 18-Loch-Platz im aargauischen Beinwil. Entstehen sollte eine Anlage auf einer Gesamtfläche von rund 56 Hektar. Ein Projekt von 2007 benötigte zusätzlich noch 65 Hektar. Trotz Unterstützung durch die Gemeinde ist auch der zweite Anlauf für den Bau eines Golfplatzes im Freiamt gescheitert. Die geheime Abstimmung begann nach langer Diskussion erst um 23.15 Uhr. Mit 180 Nein gegen 155 Ja entschied sich die Gemeindeversammlung gegen das Projekt.
Im November 2010 stimmten die Einwohner von Bergdietikon darüber ab, ob sie im Naherholungsgebiet auf dem Herrenberg eine 18-Loch-Golfanlage haben wollten. Trotz der Unterstützung durch den Gemeinderat und die Gemeindeversammlung klappte es nicht.
Kurz zuvor erhielt ein Projekt in Bad Zurzach, unterstützt durch die lokalen Behörden, eine Abfuhr an der Urne. «Die Stimmbeteiligung von 65 Prozent zeigt, dass Golfplätze die Menschen bewegen – beziehungsweise aufregen», schrieb der «Tages-Anzeiger» zum Entscheid.
Nach gut 10 Jahren Vorarbeit wurde das deutlich verkleinerte Projekte im zürcherischen Mönchaltorf im Februar 2011 politisch versenkt. Zunächst verwarfen die Stimmberechtigten einen Antrag auf geheime Abstimmung. Danach lehnten sie das Golfplatzprojekt mit 583 gegen 147 Stimmen deutlich ab.
Ähnlich das Verdikt in Niederhasli bei Dielsdorf. Dort scheiterte der notwendige Richtplaneintrag an der Volksabstimmung im Jahr 2012. Die Migros hatte die lokalen Promotoren unterstützt.
Ein Jahr später wollte die Migros den bestehenden Golf-Campus in Wädenswil auf 18-Löcher ausbauen. Auch hier war die Hürde zu gross, zumal gleich zwölf Gemeinden des Bezirks zu entscheiden hatten. Die Mehrheit der Bevölkerung und mindestens sieben Gemeinden hätten dafür stimmen müssen. «Aktuelles Ziel der Migros seien immer noch zehn Golfparks in der Schweiz», hiess es 2013. Daraus ist allerdings nichts geworden. Den Golf-Campus Wädenswil verkaufte die Migros bald nach dem negativen Volksentscheid.
2018 übernahm der Verein Gnadenthal eine alte Idee im Reusstal. Auf 34 Hektar Land, südlich und westlich des Reussparks gelegen, sollten eine 9-Loch-Anlage und eine Driving Range gebaut werden. Den ersten Versuch machte der Verein schon 2002. Zusammen mit der Migros war zunächst mit einer Fläche von 80 Hektar geplant worden. Auch das deutlich kleinere Projekt konnte nie realisiert werden. Hier legte der Kanton Aargau, noch bevor es zu einer Abstimmung kam, sein Veto ein, Damit war auch das bislang letzte bekannte und langjährige Golfplatz-Projekt an der politischen Realität in der Schweiz gescheitert.
1823 Löcher auf 100 Anlagen
Golfer*innen interessieren sich weniger für die gescheiterten Projekte als für das tatsächliche Angebot an Spielmöglichkeiten in der Schweiz. Die 98 Clubs von Swiss Golf verfügen aktuell über genau100 Anlagen. Der Unterschied der beiden Zahlen ist leicht erklärbar: Der Engadine Golf Club betreibt zwei 18-Loch-Parcours in Samedan und Zuoz, Andermatt Realp vereinigt rein rechtlich die beiden Urner Golfplätze.
Die nachfolgende Tabelle zeigt erstmals die detaillierte Übersicht über sämtliche Swiss Golf Anlagen, samt Architekten, Eröffnungsjahr und vor allem der Anzahl Löcher. Die Palette reicht vom 1500 Meter kurzen 9-Loch-Platz auf der Riederalp bis zum 6800 Meter langen Meisterschaftsparcours von Saint Apollinaire. In der alphabetischen Auflistung liegen die beiden «extremsten» Plätze direkt hintereinander.
Aus rein golferischer Sicht liegen Welten zwischen diesen Anlagen: Einerseits jährlich nur einige Monate spielbare Plätze in den Bergen, andererseits die Grossanlage samt Profi-Turnier direkt vor den Toren von Basel.
Alles zusammengezählt standen den Golferinnen und Golfern anfangs 2024 1823 Spielbahnen zur Verfügung, davon 110 Kurzlöcher ohne ein Rating für Turniere.
Um die kleine Zahlenspielerei fortzusetzen, seien auch noch alle Par-Angaben der möglichen Turnierplätze summiert. Das ergibt ein Gesamtscore von Par 6697 und entspricht Handicap null.
Siehe Kapitel «Alle 100 Anlagen von Swiss Golf alphabetisch und detailliert».