San Gian Golf Club, St. Moritz (1904–1914 und 1927–1940)
Im Jahre 1904 wurde der San Gian Golfplatz erstmals eröffnet. Um der immer grösser werdenden Zahl von Golfbegeisterten gerecht zu werden, beschloss der Kurverein, einen neuen Golfplatz in St. Moritz Bad anzulegen. Ein Korrespondent schreibt 1904: «Es wurde ein guter Platz gewählt, der hinter dem Kurhaus liegt und sich in Richtung des Waldes, der das Innufer säumt, erstreckt. Eine Inspektion des Platzes lässt vermuten, dass er mit der nötigen Sorgfalt und unter der Leitung eines Fachmannes in solchen Dingen bald so gut werden sollte wie jeder andere im Engadin. Die Grüns sind jetzt rau und zu klein, aber es gibt keinen Grund, warum er nicht im Laufe der Zeit mit den besten hier vergleichbar gemacht werden sollte...». (Quelle: Engadine Golf Club, 1893-1993, S. 134.)
Die einzelnen Löcher haben Längen von 155m, 148m, 267m, 208m, 296m, 198m, 183m, 326m und 237m, insgesamt 2018m. Bei der vorliegenden Abbildung aus den britischen Illustrated London News vom 6. Juni 1914 dürfte es sich somit um eine der letzten Aufnahmen vom ersten San Gian Golfplatz handeln, bevor dieser vermutlich mit Ausbruch des ersten Weltkriegs wegen ausbleibender Touristenströme geschlossen wurde.
Im Jahre 1927 wurde der San Gian Golfplatz als weiterer Sommergolfplatz (Saison vom 15. Juni bis 15. September) nach den Plänen von Peter Gannon wieder eröffnet. Der Platz bestand aus 9 Löchern mit einer Länge von 2037 m und einem Par von 36. Für die Mitglieder des Samedan Golf Club gab es ermäßigte Greenfees.
Wie uns Ueli Lamm berichtet, startete der Platz San Gian in der Nähe vom heutigen Hotel Kempinski – ein Bild zeigt den damaligen Golfpro der eine Lady unterrichtet mit dem Piz Julier im Hintergrund. Das Foto dürfte gemäß Uelis Auskunft etwa nahe dem Inn aufgenommen worden sein, wo sich heute der Parkplatz der Luftseilbahn Signal befindet.
Der Golfplatz San Gian musste im Jahr 1940 aufgegeben werden.
Weitere nicht mehr existierende Golfplätze der Schweiz
- Golf Club Axenstein (1925–1939)
- Golf Club Axenfels (1906–1939)
- Golf Club de Bâle, Saint-Louis, France (1926–1939)
- Golf Club de Bâle, Lörzbachmühle (1947–1964)
- Golf Club de Berne, Gurten (1934–1958)
- Davos Golf Club (1927–1961)
- Engelberg Golfclub (1923–1929)
- Golf Club de Flims (1920–1948)
- Golf Club de Genève-Charmilles (1898–1908)
- Golf Club de Genève à Plan-les-Ouates (1908–1914)
- Golf Club de Genève à Onex (1922–1974)
- Golf Club de Gstaad (1928–1939)
- Interlaken Golf Club (1904–1915)
- Lac de Joux (1907–1911)
- Golf Club des Rasses, Sainte-Croix, Jura vaudois (1903–1940)
- Lucerne Golf Club, Sonnenberg (1903–1914)
- Lugano Golf Club, Pazzallo (1909–1914)
- Golf Club Maloja, Engadine/Bergell (1891–1939)
- Golf de Neuchâtel (1904–1914)
- Neuchâtel Golf Club, Pierre-à-Bot (1928–1975)
- Salines de Bex Golf Club (1925–1933)
- St. Moritz Golf Club (1891–1897)
- Thun Golf Club (1899–1914)
- Thunersee, Golf Club (1923–1940)
- Trümmelbach, Golf Club, Lauterbrunnental (1963–1970)
- Villars-Palace Golf Club (1922–1967)
- Vitznau, Park Hotel (1903–1905)
- Vitznau-Buochs (1921–1929)