Thun Golf Club (1899–1914)
Das Journal de Genève berichtete am 3. Mai 1899, dass das schweizerische Militärdepartement dem Tourismusbüro von Thun ein Stück Land auf der Allmend zum Bau eines Golfplatzes angeboten hat, insbesondere um britische Touristen anzulocken. Am 21. Oktober 1899 bestätigte die britische Zeitschrift The Queen die Existenz eines 18-Loch-Platzes in Thun.
Kaum zwei Monate später berichtete Golf Illustrated (U.K.) am 8. Dezember 1899 ebenfalls über eine 18-Loch-Anlage in Thun, und zwar auf dem Waffenplatz. Wie die Zeitschrift schrieb, ist der Platz von April bis November geöffnet und liegt auf einer Ebene, die eine hervorragende Sicht auf die Gletscher des Berner Oberlandes bietet. «Der Rasen soll sehr gut für den Golfsport geeignet sein, da das Gras nie lang wird. Es gibt einen ‘resident professional’ T. Freemantle, der Unterricht gibt und Golfschläger repariert. Abonnements können wochen, monats- oder saisonweise abgeschlossen werden, und auch Damen können mitspielen.» Letzteres war damals, zumindest im Vereinigten Königreich, keinesfalls selbstverständlich. Ein kleines Chalet diente als Clubhaus und insbesondere die Pension Itten in der Länggasse wurde als Unterkunft empfohlen.
Im Golfing Annual, Band XIV (1900-1901), ist vermerkt, dass der Club 1899 gegründet wurde, der Platz 9 Löcher bietet, und dass der Ehrensekretär im Hotel Bellevue ansässig ist. In einer späteren Ausgabe wird der Name des Ehrensekretärs mit E. Bilmaier im Hotel Thunerhof angegeben. Die Existenz dieses Golfplatzes «in der Nähe des Bahnhofs» wurde ebenfalls in der britischen Zeitschrift The King, His Army, His Navy vom 29. Oktober 1904 bestätigt. Letztmals wurde der Golfclub in der letzten Ausgabe des Golfing Annual (1909-1910) aufgeführt.
Der Brite Robert Maxwell, Inhaber der Pension Itten, war somit vermutlich der Vater des Golfsports in Thun, eine Tradition, die der nur wenige Meter vom Waffenplatz entfernt gelegene Golf Club Thunersee heute weiterführt.
Weitere nicht mehr existierende Golfplätze der Schweiz
- Golf Club Axenstein (1925–1939)
- Golf Club Axenfels (1906–1939)
- Golf Club de Bâle, Saint-Louis, France (1926–1939)
- Golf Club de Bâle, Lörzbachmühle (1947–1964)
- Golf Club de Berne, Gurten (1934–1958)
- Davos Golf Club (1927–1961)
- Engelberg Golfclub (1923–1929)
- Golf Club de Flims (1920–1948)
- Golf Club de Genève-Charmilles (1898–1908)
- Golf Club de Genève à Plan-les-Ouates (1908–1914)
- Golf Club de Genève à Onex (1922–1974)
- Golf Club de Gstaad (1928–1939)
- Interlaken Golf Club (1904–1915)
- Lac de Joux (1907–1911)
- Golf Club des Rasses, Sainte-Croix, Jura vaudois (1903–1940)
- Lucerne Golf Club, Sonnenberg (1903–1914)
- Lugano Golf Club, Pazzallo (1909–1914)
- Golf Club Maloja, Engadine/Bergell (1891–1939)
- Golf de Neuchâtel (1904–1914)
- Neuchâtel Golf Club, Pierre-à-Bot (1928–1975)
- Salines de Bex Golf Club (1925–1933)
- San Gian Golf Club, St. Moritz (1904–1914 und 1927–1940)
- St. Moritz Golf Club (1891–1897)
- Thunersee, Golf Club (1923–1940)
- Trümmelbach, Golf Club, Lauterbrunnental (1963–1970)
- Villars-Palace Golf Club (1922–1967)
- Vitznau, Park Hotel (1903–1905)
- Vitznau-Buochs (1921–1929)